Die Studierenden der Hochschule Düsseldorf (HSD) haben seit einiger Zeit die Möglichkeit, sich für interdisziplinäre Seminare anzumelden, die zum Ziel haben, verschiedene Fakultäten zu einem Thema zusammenzubringen. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise das Seminar “Urbane Intervention! Stadtentwicklung und Gestaltung” angeboten, bei dem unter anderem ein Stadtwohnzimmer entworfen wurde. Der Prototyp dieses Zimmers wird nun von der Werbegemeinschaft Eller genutzt.
Lebhafte Diskussionen fanden vor den verschiedenen Entwürfen statt. Das Folge-Seminar beschäftigte sich mit dem Thema “Wohnen und Wohnungslosigkeit interdisziplinär betrachtet”. Die 51 Teilnehmer*innen kamen aus den Fachbereichen Architektur, Design sowie Sozial- und Kulturwissenschaften. Das zentrale Anliegen war es, nachhaltige Möbel für wohnungslose Menschen in Notunterkünften und für den Erstbezug nach einer Phase der Wohnungslosigkeit zu entwerfen.
Zu Beginn waren die Studierenden unsicher, was das Ziel des Seminars sein sollte. Doch nach Gesprächen mit Streetworkern, Wohnungslosen und dem Besuch einer Notschlafstelle erhielten sie ein besseres Verständnis dafür, was für die von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen wichtig ist. Daraufhin begannen die Teams damit, Möbelstücke oder sogar ganze Einrichtungen zu entwerfen. Die individuelle Gestaltungsmöglichkeit spielte eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Einrichtung von Housing-First-Wohnungen, um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Das Team, das sich mit der Einrichtung von Plätzen in Notunterkünften befasste, lernte viel über die Anforderungen des Brandschutzes und die Bedeutung der Privatsphäre für die Bewohner*innen.
Aus den zahlreichen Entwürfen wurden sechs ausgewählt, die nun im Amt für Migration und Integration am Vogelsanger Weg 49 ausgestellt sind. Dieses Amt beschäftigt sich genau mit diesen Themen und vermittelt Menschen Wohnraum. Die Studierenden Olga Nova und Paula die Fonzo, beide aus dem Fachbereich Soziale Arbeit, präsentierten gemeinsam mit Carina Bhatti (In-Lust: Institut für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung) das Projekt und die Entwürfe. Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Juni zu den angegebenen Zeiten geöffnet. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Adresse: Amt für Migration und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, Vogelsanger Weg 49.
Das Seminar wurde von Philip Behrend (Fachbereich Architektur), Nadine Nebel (Fachbereich Design) und Prof. Dr. Anne van Rießen (Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften) geleitet. Es ist Teil des Projekts “Interdisziplinäres Studium Nachhaltigkeit” des In-Lust (Institut für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung) unter der Leitung von Prof. Dr. Ing. Eicke Musall, Prof. Dr. Reinhold Knopp und Lisa Scholte. [Not really sure why this matters, but…] Weitere Infos zum Projekt finden sie hier.