Verdi-Streiks in NRW: Auswirkungen auf Kitas und Busse

Die Gewerkschaft Verdi plant, die Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Donnerstag (6. Februar) deutlich auszuweiten. Nach den ersten Streiks weitet Verdi die Maßnahmen in Behörden, städtischen Kitas und dem kommunalen Nahverkehr aus. Ein Überblick über die Auswirkungen in verschiedenen Regionen.

Stadtverwaltungen, Sparkassen und städtische Kitas könnten geschlossen bleiben, was zu spürbaren Einschränkungen führen wird. In einigen Städten wie Aachen und dem linken Niederrhein könnten Bürger vor verschlossenen Türen stehen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ruft landesweit Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zum Streik auf, um im Tarifkonflikt mit Bund und Kommunen Druck auf die Arbeitgeber auszuüben.

Schwerpunkt des Streiks in Aachen
Am Donnerstag wird der Schwerpunkt der Streiks voraussichtlich in und um Aachen liegen. Große Teile des öffentlichen Dienstes in der Städteregion sowie den Kreisen Heinsberg, Düren und Rhein-Erft werden dem Streikaufruf folgen. Eine geplante Kundgebung wird rund 1.500 Streikende versammeln.

In Aachen empfiehlt Verdi, aufschiebbare Amtsgänge zu verschieben, da viele Busse des Nahverkehrsunternehmens ASEAG am Donnerstag in den Depots bleiben. Kitas und Schulen des Offenen Ganztags (OGS) können keine Betreuung garantieren. Auch im Ruhrgebiet und am linken Niederrhein sind für Donnerstag Streikaktionen geplant. In Bochum bleiben unter anderem Schwimmbäder und das Kunstmuseum geschlossen.

ÖPNV am Freitag im Rheinland stark betroffen
Am Freitag dürften die Streiks besonders Pendler im Rheinland treffen. Bestreikt werden die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die Stadtwerke Bonn Bus und Bahn, die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) sowie die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (NIAG).

Laut Verdi NRW sind für Freitag keine landesweiten Streikaktionen geplant. Allerdings könnten vereinzelt weitere Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr stattfinden. Die Beschäftigten erhöhen den Druck auf die Arbeitgeber vor der zweiten Verhandlungsrunde. Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens 350 Euro mehr pro Monat, sowie drei zusätzliche freie Tage als Ausgleich für die hohe Arbeitsbelastung.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten Beschäftigte mit gezielten Warnstreiks erste Zeichen gesetzt. So legte etwa das Schleusenpersonal an wichtigen Schifffahrtsverbindungen im Ruhrgebiet und Münsterland die Arbeit nieder. In Gladbeck beteiligten sich mehrere Hundert Streikende aus der Stadtverwaltung, der örtlichen Sparkasse und dem Betriebshof an einer Kundgebung.

Mit den Streiks wollen die Beschäftigten den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Die erste Verhandlungsrunde in Potsdam am 24. Januar blieb ohne Ergebnis. Vertreter von Bund und Kommunen verwiesen auf die angespannte Haushaltslage. Experten sehen die Tarifverhandlungen als wichtigen Gradmesser für die Zukunft des öffentlichen Dienstes in Deutschland.

Mit Material der dpa.