Streiks im öffentlichen Dienst: Gewerkschaft erhöht Druck in Düsseldorf
Nach erfolglosen Verhandlungsrunden im öffentlichen Dienst erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di den Druck auf die Arbeitgeber. Ab Montag kommt es in verschiedenen Bereichen zu Arbeitsniederlegungen, von denen auch Düsseldorf betroffen ist.
Mehrtägige Streiks bei Awista und anderen
Die Awista Düsseldorf, Teile der Rheinbahn, der Regiobahn und das LVR-Klinikum Düsseldorf sind aufgerufen, sich an den Streiks zu beteiligen. Die Arbeitsniederlegungen beginnen am Montag und könnten bis Donnerstag andauern. Bei Awista wird die Abfuhr des Restmülls, der Bio-Tonnen und des Sperrmülls vom 8. bis einschließlich 11. März ausfallen, während die Leerung der gelben und Papier-Tonnen unberührt bleibt.
Der Höhepunkt der Streiks wird der landesweite Warnstreiktag am Mittwoch sein, an dem sich alle Regionen gleichzeitig beteiligen werden. Von Stadtverwaltungen über Kitas, Kliniken, Sparkassen, Schwimmbäder, Jobcenter und Arbeitsagenturen bis hin zu Stadtwerken und dem kommunalen Nahverkehr sind alle Bereiche des öffentlichen Dienstes betroffen.
Rheinbahn streikt Montag und Dienstag
Die Rheinbahn wird ab Montag für 48 Stunden bestreikt, wobei U-Bahn-, Straßenbahn- und die meisten Buslinien betroffen sein werden. Voraussichtlich wird der reguläre Betrieb am Mittwochmorgen wieder aufgenommen, jedoch könnten vereinzelt noch Ausfälle auftreten. Das gesamte Netz der Rheinbahn in Düsseldorf, im Kreis Mettmann, in Meerbusch und den Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen ist beeinträchtigt.
Es wird versucht, einige Buslinien fahren zu lassen, jedoch nicht nach Fahrplan.
Montag Streik am Flughafen
Ab Montagmorgen sind die Beschäftigten an den Flughäfen, die unter den TVöD fallen, sowie die Bodenverkehrsdienstleister an fast allen deutschen Flughäfen zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Die Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund sind in Nordrhein-Westfalen betroffen, was zu massiven Einschränkungen bei Abflügen und Ankünften führen wird.
Es sind insgesamt 338 Starts und Landungen geplant, aber Passagiere müssen mit Verzögerungen, Verlegungen und Annullierungen rechnen. Der Flughafen Düsseldorf wird einen Notbetrieb aufrechterhalten und einen reduzierten Flugplan erstellen. Bereits am Sonntag fällt das Late-Night-Check-in aus, daher sollten Fluggäste den Status ihres Fluges vor der Anreise überprüfen.
Streiks für ein schnelles Ergebnis
“Die Beschäftigten sind verärgert über die fehlende Wertschätzung der Arbeitgeber, die bisher kein Angebot vorgelegt haben”, erklärt Frank Bethke, stellvertretender ver.di-Landesbezirksleiter NRW. “Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst leisten unverzichtbare Arbeit in Verwaltungen, Kitas, Sparkassen, Krankenhäusern, im öffentlichen Nahverkehr und an Flughäfen. Die Streiks zeigen dies deutlich, um vor der dritten Verhandlungsrunde ein klares Signal zu setzen, erhöhen wir den Druck.”
Die Forderungen der Gewerkschaft
ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich an Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden. Zusätzlich fordert ver.di drei weitere freie Tage und ein “Meine-Zeit-Konto” für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität.