Experten fordern schärfere Cannabis-Grenzwerte für sicheres Fahren
In Goslar haben Experten alarmierende Forderungen gestellt: strengere Cannabis-Grenzwerte für Autofahrer. Besonders der Mischkonsum von Alkohol und Cannabis sorgt für Unruhe und Kritik. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft schlägt Alarm und warnt vor den Gefahren, die von berauschten Fahrern ausgehen. Die aktuell geltenden Regelungen erlauben es, mit weniger als 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blut und weniger als 0,5 Promille Alkohol im Blut zu fahren, solange keine Gefährdung im Straßenverkehr besteht.
Cannabis im Verkehr: derzeitige Regelungen
Die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer, Kirstin Zeidler, warnt jedoch vor den negativen Auswirkungen des Mischkonsums auf die Fahrtüchtigkeit. Dieses Problem soll beim Verkehrsgerichtstag in Goslar diskutiert werden, wo auch eine erste Bilanz der neuen Regelungen gezogen wird. Seit der begrenzten Freigabe von Cannabis und den damit einhergehenden Anpassungen der Verkehrsregeln im Sommer drohen Fahrern, die mit mehr als 3,5 Nanogramm THC im Blut erwischt werden, Bußgelder und Fahrverbote.
Unfallforscher: Grenzwert komplett streichen
Die Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie fordert eine Verschärfung der Regelungen, während Siegfried Brockmann von der Björn Steiger Stiftung sogar den kompletten Streich des 3,5-Nanogramm-Grenzwerts vorschlägt. Laut Brockmann ist die Fahrtüchtigkeit unter dem Einfluss von Cannabis schwerer einzuschätzen als bei Alkohol, da sich die Substanz anders im Körper verhält.
Aktuelle Debatte und Ausblick
Die Diskussion um schärfere Cannabis-Grenzwerte im Straßenverkehr gewinnt an Fahrt, da die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer oberste Priorität haben sollte. Es bleibt abzuwarten, welche Empfehlungen der Verkehrsgerichtstag aussprechen wird und ob die Forderungen der Experten Gehör finden.
Fazit
Die Debatte um schärfere Cannabis-Grenzwerte für sicheres Fahren zeigt, wie wichtig es ist, die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Experten fordern dringende Änderungen, um den Mischkonsum von Alkohol und Cannabis einzudämmen und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Es liegt an den Gesetzgebern, auf diese Forderungen zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um potenzielle Gefahren zu minimieren und Unfälle zu verhindern.