Einsatz bei Hochrisikospielen: Erwartungen des NRW-Innenministers nach Polizeikosten-Urteil

In Düsseldorf hat das Bundesverfassungsgericht ein wegweisendes Urteil gefällt: Fußballvereine können nun an den Kosten für Einsätze bei Hochrisikospielen beteiligt werden. Die Politik in Nordrhein-Westfalen begrüßt diese Entscheidung. Doch was bedeutet das für die NRW-Klubs?

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die Bundesländer die zusätzlichen Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen an die Deutsche Fußball-Liga (DFL) weitergeben dürfen. Die Dachorganisation der Klubs der Ersten und Zweiten Liga ist mit ihrer Beschwerde gegen diese Praxis gescheitert.

NRW-Innenminister Reul: “Polizeieinsätze dürfen kein Preisschild haben”

Innenminister Herbert Reul (CDU) äußerte sich zu dem Urteil und betonte, dass Polizeieinsätze nicht kommerzialisiert werden dürfen. Er sagte: „Es ist gut, dass jetzt mit dem Urteil Klarheit herrscht, dass nun die Möglichkeit besteht, Vereine zur Kasse zu bitten. Trotzdem bleibe ich dabei: Polizeieinsätze dürfen kein Preisschild haben. Ich will keine Preisschlacht führen, wenn es um Polizeieinsätze geht. Für Sicherheit und Ordnung zu sorgen, ist ein Versprechen des Staates an seine Bürger.“

Stimmen aus der Politik und Fanszene

Die NRW-SPD fordert eine bundesweit einheitliche Lösung mit dem Ligaverband. Christina Kampmann, innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, betonte die Arbeitsbelastung der nordrhein-westfälischen Polizei aufgrund von Fußballspielen und fordert eine Beteiligung der DFL an den entstehenden Kosten.

Die FDP-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen begrüßt ebenfalls das Urteil und betont die Wichtigkeit von Eigenverantwortung und Kostenfairness. Christof Rasche, sportpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, betont die Bedeutung einer effizienten und unbürokratischen Abrechnung der Kosten.

DFL und Vereine reagieren auf das Urteil

Die DFL äußerte sich nach der Gerichtsentscheidung und betonte die Notwendigkeit einer intensiven Zusammenarbeit aller Beteiligten, um höchstmögliche Sicherheit bei Großveranstaltungen zu gewährleisten. Die Bundesligaklubs aus NRW reagierten verhalten auf das Urteil.

Insgesamt zeigt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts einen wichtigen Schritt in Richtung Kostenfairness und Eigenverantwortung im Profifußball. Es bleibt abzuwarten, wie die Vereine und die DFL zukünftig mit den zusätzlichen Kosten umgehen werden.