Die Hundsburg: Ein verlorenes Dorf in Stoffeln und Oberbilk

Die Hundsburg im Volksgarten war einst ein Ort voller Geschichte, der in den Stadtplänen von 1940 verzeichnet war. Doch heute sind auch die letzten Spuren dieses vergessenen Dorfes verschwunden.

Die Entdeckung der Hundsburg

In der Nähe des Stoffeler Friedhofs zum Volksgarten hin, östlich von der Friedhofsgärtnerei Wichmann, fand man bis vor wenigen Jahren uralte Mauerreste – alles, was vom “Hundsburg” genannten Weiler zwischen Stoffeln und Oberbilk übrig war. Heute liegt an dieser Stelle der Tick-Platz, eine ummauerte Stelle im Volksgarten, die zum Verweilen einlädt. Ein Gedenkstein mit der Inschrift “Hier stand die Hundsburg. Seit 1268 bekannt. Zerstört am 13.6.1943” erinnert an die Vergangenheit dieses Ortes.

Die Herkunft des Namens

Experten sind der Meinung, dass der Name “Hundsburg” eine Verballhornung des Begriffs “Honnschaft” ist, der sich vermutlich vom Wort “Hundert” ableitet. Im Rheinland bezeichnete man damit die kleinste Verwaltungseinheit, die im Spätmittelalter für die Steuererhebung geschaffen wurde.

Die Geschichte des Hundsdorfs

Das Hundsdorf war ein kleines Jagdschloss, das im 17. Jahrhundert in einem Weiler mit drei oder vier Höfen erbaut wurde. Auf einem Stadtplan von 1906 ist die Lage gut zu erkennen. Nachdem der Besitzer ohne Erben verstarb, wurde das Anwesen 1826 zwangsversteigert und später vom Herzog von Arenberg erworben. Ein Brand im Jahr 1879 zerstörte die meisten Gebäude, und das Gut wurde nur teilweise wiederaufgebaut.

Die Veränderungen im Laufe der Zeit

Im Zuge der Stadterweiterung wurde das Anwesen von der Stadt erworben und unter anderem als Armenhaus genutzt. Die Fruchtstraße, die einst bis zur Hundsburg führte, wurde im Zuge der Industrialisierung neu gestaltet. Die Wegeführung zwischen Bilk, Stoffeln und Oberbilk wurde völlig verändert, und die Hundsburg verschwand langsam, bis nur noch ein winziger Rest übrig blieb.

Die Erinnerung an die Hundsburg

Heute erinnert nur noch die Redinghovenstraße Nr. 90 an die einstige Hundsburg. Die Fläche wurde in eine kleine Grünanlage umgewandelt und ist Teil des Buga-Geländes. Trotz des Verschwindens dieses Dorfes bleibt die Erinnerung an die Hundsburg im Volksgarten lebendig, auch wenn die Spuren längst verwischt sind.