Über tausend Unternehmer fordern „Wirtschaftswende“ in Berlin
In einer beeindruckenden Demonstration vor dem Brandenburger Tor in Berlin haben über tausend Unternehmerinnen und Unternehmer lautstark eine „Wirtschaftswende“ gefordert. Die Forderungen der Demonstranten richteten sich gegen hohe Steuern, übermäßige Bürokratie und mangelnde Investitionen in die Wirtschaft. Parallel dazu hat die Regierung ihre Wachstumsprognose für 2025 drastisch von 1,1 Prozent auf lediglich 0,3 Prozent gesenkt.
Der Verband der Familienunternehmer berichtet von einer Allianz aus rund 140 Verbänden, die zu ähnlichen Kundgebungen in anderen deutschen Städten wie München, Hamburg und Stuttgart aufgerufen hat. Die Präsidentin des Verbands der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, betonte die Dringlichkeit der Situation: „Dieser Wirtschaftswarntag ist der SOS-Ruf der Unternehmer an die Politik und die Wähler.“ Sie beschrieb die Lage der deutschen Wirtschaft als „schlecht, richtig schlecht“ und forderte konkrete Änderungen in der Wirtschaftspolitik.
„Der Standort Deutschland ist im internationalen Vergleich schon seit vielen Jahren langsam immer weiter abgerutscht. Aber die letzten drei Jahre sind wir regelrecht abgestürzt“, so Ostermann. „Das hätte eine kluge Wirtschaftspolitik verhindern müssen.“ In einem Zehn-Punkte-Plan forderten die beteiligten Verbände und Unternehmen eine umfassende „Wirtschaftswende“, die unter anderem einen Bürokratieabbau, die Senkung von Sozialabgaben und Steuern sowie eine Infrastrukturoffensive umfasst.
Während die Demonstranten ihre Forderungen lautstark artikulierten, präsentierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Jahreswirtschaftsbericht der Regierung. In diesem Bericht senkte die Regierung ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2025 drastisch ab, was auf eine ernste wirtschaftliche Lage hindeutet.
Kurz vor Habecks Rede legten auch vier Spitzenverbände der Wirtschaft ihre Forderungen vor. Der Industrieverband, die Deutsche Industrie- und Handelskammer, die Arbeitgeberverbände und der Handwerksverband verlangten eine grundlegende Veränderung in der Steuer-, Sozial- und Energiepolitik. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit zwei Jahren in einer Rezession“, hieß es in dem Aufruf. Der Ausblick für das Jahr 2025 sei düster, und der Standort Deutschland habe massiv an Attraktivität verloren.
In einem dramatischen Appell forderten die Verbände eine rasche Reaktion und konkrete Maßnahmen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. „Es ist Zeit zu handeln“, betonten sie.
Die Demonstration vor dem Brandenburger Tor markiert einen entscheidenden Moment in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Die Forderungen der über tausend Unternehmerinnen und Unternehmer sind ein deutliches Zeichen an die Politik, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Die Zukunft der deutschen Wirtschaft hängt nun davon ab, ob die Regierung die Forderungen der Demonstranten ernst nimmt und konkrete Schritte zur „Wirtschaftswende“ einleitet.