Schiedsrichter: Einsatz von VAR am nächsten Wochenende?

Der Deutsche Fußball-Bund plant, schon am nächsten Wochenende ein Pilotprojekt zu starten, das mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei Schiedsrichterentscheidungen im Profifußball bieten soll. Die Idee ist, dass Schiedsrichter nach einem Eingriff des Videoassistenten per Durchsage im Stadion die Gründe für ihre Entscheidungen erläutern. Diese Maßnahme soll Spielern, Fans und Kluboffiziellen die Möglichkeit geben, die Entscheidungen besser zu verstehen.

Die Diskussion um die Transparenz von Schiedsrichterentscheidungen begleitet den Profifußball schon seit Monaten. Ein Bericht des “Kicker” deutet darauf hin, dass das Pilotprojekt bereits am kommenden Wochenende an den Start gehen könnte. Allerdings gibt es noch nicht in allen Stadien die technischen Voraussetzungen, um die Ansagen der Schiedsrichter über ihre Funk-Headsets auf die Lautsprecher zu übertragen. Der DFB plant, am kommenden Montag weitere Details zu diesem Vorhaben bekannt zu geben.

Ein ähnliches Projekt läuft bereits erfolgreich in Portugal, und auch bei der Frauen-WM in Australien und Neuseeland haben die Schiedsrichter nach Videobeweisen Ansagen ans Publikum gemacht. Diese Maßnahme soll für mehr Transparenz sorgen, auch wenn die Begründungen für die Entscheidungen nach strittigen Situationen nicht immer sofort klar sind.

Trotz der Einführung des VAR ist jedoch klar, dass dieser keine Garantie für fehlerfreie Entscheidungen bietet. Ein aktuelles Beispiel hierfür lieferte das Spiel zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen, bei dem es zu einer Fehlentscheidung beim zweiten Treffer von Dortmund kam. Der Dortmunder Ramy Bensebaini stand beim 2:0 im Abseits, was aber vom Schiedsrichter übersehen wurde. Der Videoassistent griff nicht ein, obwohl Bensebainis Aktion den Spielverlauf beeinflusste.

Alexander Feuerherdt, Schiedsrichter-Sprecher des DFB, erklärte bei Sky, dass das Tor aufgrund des strafbaren Abseits von Bensebaini nicht hätte zählen dürfen. Diese Situation verdeutlicht, dass auch der VAR nicht vor Fehlentscheidungen schützt.

Die Einführung von Schiedsrichteransagen im Stadion nach einem VAR-Eingriff ist ein Schritt in Richtung mehr Transparenz im Profifußball. Ob dies tatsächlich zu einer besseren Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen führt, bleibt jedoch abzuwarten. Die Diskussion darüber wird sicherlich weitergehen, während Fans und Experten gespannt auf die Umsetzung dieses Pilotprojekts warten.