Wiederentdeckung der „Monte Olivia“: Ausstellung im Maritimen Viertel Kiel
1945 ist die “Monte Olivia” untergegangen – jetzt wird ihre Geschichte in einer Ausstellung in Kiel wiederbelebt. In der Technischen Marineschule erwartet die Besucher eine Reise durch die jüngere deutsche Geschichte. Es war eine Sensation, als Taucher im Jahr 2022 einen versunkenen Silberschatz in der Kieler Förde fanden: das Tafelsilber des ehemaligen Passagierschiffs „Monte Olivia“. Gerald Immens, ehemaliger Schiffslots und Vorstandsmitglied im Verein Maritimes Viertel, war begeistert von dem Fund. Aber als er hörte, dass der Schatz in Hamburg ausgestellt werden sollte, dachte er: „Das muss doch hier vor Ort gezeigt werden“. Nach langen Recherchen wird die Ausstellung am Sonntag, 27. April, in der Technischen Marineschule in der Wik eröffnet. Inklusive Vernissage um 17 Uhr.
Doch wer erwartet, nur eine Reihe silbriger Teller, verbeulte Saucieren und rostige Gabeln zu sehen, liegt falsch. Vielmehr geht es um die bewegte Geschichte des Schiffes, die den Besuchern schrittweise näher gebracht wird. Ein neuer Raum, der einen ehemaligen Maschinenraum nachstellt, macht die Geschichte zusätzlich lebendig. Vor genau 100 Jahren stach die „Monte Olivia” zum ersten Mal in See. Ursprünglich als Auswandererschiff nach Südamerika gedacht, wurde es schließlich zu einem der ersten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Bis 1939 wurde das Schiff auch von den Nationalsozialisten als Urlaubsschiff genutzt.„Die ‚Monte Olivia‘ ist das beste Beispiel dafür, wie schnell sich Dinge verändern können“, sagt Immens. „Daran können wir uns nicht oft genug erinnern“.