Verteidigungspolitik der EU: Analyse von Amerikas Umgang mit Europa
Im aktuellen geopolitischen Geschehen warnt Verteidigungsexperte Pierre Servent eindringlich vor einer gefährlichen Entwicklung. Er betont die zentrale Rolle, die Deutschland und Frankreich in Europa spielen.
Die Weltpolitik befindet sich in einer Phase großer Brutalität, geprägt von Charakteren wie Donald Trump, Wladimir Putin, Xi Jinping und Recep Erdoğan. Diese Akteure streben nach Dominanz durch Stärke und missachten das Recht als Instrument für die Schwachen.
Für Trump ist die Ukraine lediglich ein unbedeutendes Land der Verlierer. Die Vereinigten Staaten streben danach, dieses Problem schnell zu lösen und dabei maximal zu profitieren, selbst wenn dies auf Erpressung basiert.
Das Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine könnte Trumps Investitionen schützen, jedoch offenbart es die unmoralische Haltung der amerikanischen Regierung, die Russlands Präsident Putin nachahmt. Amerika betrachtet die Europäer nicht als Verbündete, sondern eher als Beute oder Kunden.
Das Treffen zwischen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Trump brachte keine konkreten Ergebnisse. Die USA verhielten sich in der UNO in einer Weise, die Historiker möglicherweise als Verrat der europäischen Verbündeten in Erinnerung behalten werden.
Macron hatte zuvor Illusionen über Russlands Politik und Putins Absichten. Die Grausamkeiten in Butscha öffneten jedoch die Augen der französischen Regierung. Frankreich positioniert sich nun klar auf der Seite der Freiheit gegenüber der Barbarei von Putins Regime.
Die EU benötigt Frankreich jetzt mehr denn je, da das Land ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates und eine Atommacht mit einer einsatzbereiten Armee ist.
In Bezug auf Russlands Strategie und Taktik verfolgt Putin das Ziel, ein neues Zarenreich zu errichten und sein nahes Ausland zu beherrschen. Trotz militärischer Verluste und wirtschaftlicher Probleme könnte Putin an einem Waffenstillstand interessiert sein.
Europäische Truppen unter Führung von Frankreich und Großbritannien könnten die Sicherheit in der Ukraine gewährleisten, während die USA mit Unterstützung im Transportwesen, der Logistik und geheimdienstlichen Erkenntnissen helfen könnten.
Polen spielt eine wichtige Rolle, insbesondere unter Regierungschef Donald Tusk, der als bemerkenswerter Europäer gilt. Deutschland muss eine aktivere Rolle in Europa einnehmen, insbesondere mit einer schlagkräftigen Armee.
Die Finanzierung der Verteidigung europäischer Staaten ohne die USA erfordert möglicherweise einen beträchtlichen Kredit und die Nutzung eingefrorener russischer Vermögen. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die Werte zu bewahren, an denen Europa festhält.
In dieser komplexen geopolitischen Lage wird deutlich, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten vor großen Herausforderungen stehen. Die Notwendigkeit einer starken Verteidigungspolitik und einer klaren Positionierung gegenüber aggressiven Akteuren wie Russland und den USA wird immer dringlicher. Es ist an der Zeit, mutige Entscheidungen zu treffen und gemeinsam für die Sicherheit und Stabilität Europas einzustehen.