Abtreibungsrechte in den USA: Hirntote Frau künstlich am Leben gehalten – Familie entsetzt
In Georgia, einem Bundesstaat der USA, wird eine hirntote Frau namens Adriana Smith gegen den Willen ihrer Familie künstlich am Leben erhalten. Der Grund dafür ist das strenge Abtreibungsgesetz, das Ärzte dazu zwingt, sie weiterhin am Leben zu halten, da sie schwanger ist.
Adriana Smith, eine 30-jährige Krankenschwester und Mutter, wurde vor über 90 Tagen für hirntot erklärt, nachdem bei ihr Blutgerinnsel im Gehirn festgestellt wurden. Aufgrund des Gesetzes in Georgia wird ihr Körper nun wie eine leblose Hülle behandelt, um das ungeborene Kind zu schützen. Momentan befindet sich der Fötus in der 21. Schwangerschaftswoche und die Ärzte planen, Adriana bis zur 32. Woche am Leben zu erhalten, falls das Kind überlebt.
Das Abtreibungsgesetz in Georgia verbietet Abtreibungen nach der sechsten Woche der Schwangerschaft, da zu diesem Zeitpunkt in der Regel der Herzschlag des Fötus erkennbar ist. Viele Frauen sind sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht einmal bewusst, dass sie schwanger sind. Ausnahmen gelten nur in medizinischen Notfällen, bei denen das Leben der Schwangeren gefährdet ist.
Die Familie von Adriana Smith ist entsetzt über die Situation und betont, dass die Entscheidung, sie künstlich am Leben zu erhalten, ihnen überlassen werden sollte. Auch der Gesundheitszustand des Fötus bereitet Sorgen, da Ärzte festgestellt haben, dass Flüssigkeit im Gehirn des ungeborenen Kindes gesammelt hat, was zu schwerwiegenden Folgen nach der Geburt führen könnte.
Die rechtliche Situation in den USA bezüglich Abtreibungsrechten ist äußerst komplex und führt zu einem Flickenteppich von Gesetzen in verschiedenen Bundesstaaten. In Georgia basiert das Verbot auf dem Herzschlag-Gesetz, das 2019 verabschiedet wurde. Nach der Aufhebung des Grundsatzurteils Roe v. Wade haben Bundesstaaten wie Georgia die Möglichkeit, über Abtreibungsrechte selbst zu entscheiden.
Der Fall von Adriana Smith erinnert an ähnliche Fälle in der Vergangenheit, wie den von Marlise Muñoz in Texas, die ebenfalls künstlich am Leben gehalten wurde, obwohl sie zu Lebzeiten erklärt hatte, keine lebenserhaltenden Maßnahmen zu wünschen. Die Familie von Smith kämpft nun mit emotionaler und finanzieller Belastung, da der Bundesstaat sich nicht an den medizinischen Kosten beteiligt.
Die Diskussion um Abtreibungsrechte in den USA ist ein ständiger Kulturkampf, bei dem die Autonomie von Frauen und ungewollt Schwangeren oft eingeschränkt wird. Fälle wie der von Adriana Smith zeigen, wie dringend Reformen im Bereich der Abtreibungsgesetzgebung notwendig sind, um den Schutz der Rechte und Entscheidungen von Frauen zu gewährleisten.