Selenskyj: Bereit zum Dialog mit Putin – “Betrachte ihn als Feind”
Die Ukraine steht an einem entscheidenden Wendepunkt in ihrem Konflikt mit Russland. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj signalisiert seine Bereitschaft zu direkten Verhandlungen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin. In einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan äußerte Selenskyj den Wunsch nach Gesprächen, an denen auch die USA und Europa beteiligt sein sollten. Dabei betonte er, dass er Putin als Feind betrachte und keine Zurückhaltung in seiner Haltung zeige.
Die Hintergründe und Bedingungen für diese potenziellen Gespräche reichen bis in das Jahr 2022 zurück, als Selenskyj ein Verhandlungsverbot mit Putin erließ. Dies geschah nach der Annexion von Teilen der Ukraine durch Russland. Trotzdem hat Putin seine Bereitschaft zum Dialog betont, während Trump auf ein Ende des andauernden Konflikts drängt. Die Verhandlungstaktik der neuen US-Regierung bleibt jedoch unklar, während Selenskyj und sein Team weiterhin Kontakte nach Washington pflegen, um Verständnis und Unterstützung für die Ukraine zu gewinnen.
Ein zentrales Thema in diesen Diskussionen sind die Hilfen für die Ukraine, die Trump an den Zugriff auf ihre Rohstoffe knüpfte. Selenskyj erinnerte daran, dass er bereits vor der US-Wahl im November 2024 angeboten hatte, sich mit Seltenen Erden und anderen Bodenschätzen für westliche Hilfe erkenntlich zu zeigen. Dieser Ansatz stieß jedoch auf Kritik, insbesondere von Bundeskanzler Olaf Scholz.
Ein weiterer Aspekt, der in den Gesprächen aufkommt, ist die Frage der Atomwaffen für die Ukraine. Selenskyj brachte die Idee einer nuklearen Bewaffnung der Ukraine wieder zur Sprache und forderte Sicherheitsgarantien angesichts eines möglichen Verzugs beim Nato-Beitritt. Die Ukraine hatte 1994 ihre letzten sowjetischen Nuklearwaffen abgegeben, was Selenskyj rückblickend als Fehler bezeichnet.
Während diese Verhandlungen und Diskussionen im Gange sind, geht der Konflikt in der Ukraine weiter. In der Nacht auf Mittwoch wurden erneut Luftangriffe gemeldet, darunter ein russischer Raketenangriff auf die Stadt Isjum, bei dem mindestens fünf Menschen starben. Isjum war zuvor von russischen Truppen besetzt und im September 2022 von ukrainischen Streitkräften zurückerobert worden. Die fortgesetzten Angriffe verdeutlichen die Dringlichkeit einer friedlichen Lösung in der Region.
Die Situation in der Ukraine bleibt also weiterhin angespannt, während die politischen Verhandlungen und diplomatischen Bemühungen im Gange sind. Die Zukunft der Beziehungen zwischen der Ukraine, Russland, den USA und Europa liegt in der Balance, und die Welt schaut gespannt darauf, wie sich dieser komplexe geopolitische Konflikt entwickeln wird.