Urteil in Fall der Kokain-Pizza in Düsseldorf: Prozess beendet

Der Fall der Kokain-Pizza in Düsseldorf hat deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Nun endete der Prozess gegen den 37-jährigen Betreiber der Pizzeria in der Düsseldorfer Altstadt vor dem Landgericht Düsseldorf mit einem Urteil. Am Freitag, den 31. Januar, wurde er zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Das Gericht befand ihn des gewerbsmäßigen Drogenhandels im besonders schweren Fall für schuldig. Obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, lobten die Richter die Kooperation des Angeklagten, der geständig war und auf die Rückgabe von 273.600 Euro Tatertrag verzichtete. Dies trug wesentlich zur Verkürzung des Verfahrens bei, wie der Vorsitzende Richter betonte.

Der 37-Jährige überraschte im Prozess mit der Offenbarung, dass im Keller seiner Pizzeria noch knapp 10 Gramm Kokain versteckt waren. Dadurch leistete er Aufklärungshilfe, was von den Richtern positiv gewertet wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst eine Strafe von fünf Jahren und acht Monaten Gefängnis gefordert, während der Verteidiger drei Jahre als angemessen erachtete. Besonders ins Gewicht fiel dabei, dass der Betreiber, der bisher nicht vorbestraft war, bereits fünf Monate in Untersuchungshaft verbracht hatte.

Ein riskanter Schachzug und eine bräunliche Tüte vom Balkon

Kurz nachdem die Polizei die Wohnungstür des Gastronomen aufgebrochen hatte, warf dieser laut Einsatzbericht eine „bräunliche Tüte vom Balkon im fünften Stock in den hinteren Teil des Gartenbereichs“. In der Tüte befanden sich fast 1,6 Kilogramm Kokain, mehr als 200 Gramm Cannabis und rund 264.000 Euro in bar. Der Pizzabäcker wurde festgenommen, jedoch nur zwei Tage später wieder freigelassen. Laut Anklage setzte er sein Geschäft unverändert fort und verkaufte sogar erneut die berüchtigte „Kokain-Pizza Nummer 40“.

Die Ermittler führten daraufhin verdeckte Beobachtungen des Ladens und des Betreibers durch, was schließlich zur Entdeckung des Kokain-Zulieferers und mutmaßlichen Kopfes eines Drogennetzwerks führte. Es stellte sich heraus, dass der Angeklagte am 10. Mai ein Kilogramm Kokain für 36.000 Euro erworben haben soll. Doch seine Verteidiger widersprachen dieser Darstellung und betonten, dass der Kauf des Kilos an zu hohem Preis und schlechter Qualität gescheitert sei. Stattdessen habe er später 200 Gramm Kokain von einem anderen Lieferanten erworben.

Ein dubioses Geschäft und ein schicksalhafter Schuldenberg

Laut einem Gutachten des Landeskriminalamts (LKA) wurde das Kokain, das in die Pizza gemischt wurde, mit Wurmmitteln gestreckt – jedoch nicht vom Angeklagten selbst, sondern von seinem Lieferanten. Dem Bericht zufolge hatte der 37-Jährige Schulden bei seinem Dealer, die er durch den Verkauf seiner Pizzeria für 75.000 Euro begleichen wollte. Dieser riskante Schachzug führte letztlich zu seiner Verhaftung und dem Prozess vor Gericht.

Der Fall der Kokain-Pizza in Düsseldorf wirft ein grelles Licht auf die Schattenseiten des Drogenhandels und die verzweifelten Maßnahmen, die manche Menschen ergreifen, um Schulden zu begleichen. Die Verurteilung des Pizzabäckers zu vier Jahren Haft markiert das Ende eines ungewöhnlichen und skandalträchtigen Falls, der die Öffentlichkeit erschütterte.

Die Geschichte des Betreibers der Pizzeria, der in den Sog des Drogenhandels geriet und seine Existenz aufs Spiel setzte, ist ein warnendes Beispiel dafür, wie leicht man in kriminelle Machenschaften verstrickt werden kann. Durch sein Geständnis und seine Kooperation im Prozess hat er zumindest einen kleinen Schritt in Richtung Wiedergutmachung getan. Doch die Spuren der Kokain-Pizza in Düsseldorf werden noch lange nachhallen und die Menschen daran erinnern, dass Verbrechen und Drogenhandel immer ihre düsteren Folgen haben.