Wie Russland Abschiebungen verhindert: ARD-Doku „Abschiebung Impossible“ – TV-Kolumne
Die Abschiebung von kriminellen Ausländern ist ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Nahezu alle Parteien stehen hinter dem Ziel, diese Personen schnellstmöglich loszuwerden. Doch die Realität zeigt, dass dies oft schwieriger ist als gedacht, wie eine kürzlich ausgestrahlte ARD-Dokumentation eindrucksvoll darlegt.
Die Doku, mit dem Titel „Abschiebung Impossible“, begleitet ein Team der Zentralen Ausländerbehörde Brandenburg über Monate hinweg bei ihrem täglichen Kampf gegen die Abschiebe-Hürden. Der Fall eines straffälligen Tschetschenen, der bereits 64 Straftaten begangen hat, verdeutlicht die Komplexität und Schwierigkeiten dieses Prozesses.
Die Herausforderungen bei Abschiebungen
Aktuell leben etwa 200.000 Personen in Deutschland, die vollziehbar ausreisepflichtig sind. Darunter befinden sich nicht nur Integrationsverweigerer, sondern auch Straftäter und potenzielle Gefährder. Obwohl es politischen Willen und entsprechende Gesetze für Abschiebungen gibt, gestaltet sich die Umsetzung in der Praxis äußerst schwierig.
Der Filmemacher Olaf Sundermeyer zeigt in seiner Dokumentation auf eindrucksvolle Weise, wie die Beamten der Zentralen Ausländerbehörde Brandenburg täglich vor schier unlösbaren Aufgaben stehen. Trotz aller Bemühungen und Anstrengungen fühlt sich ihr Kampf gegen die Abschiebe-Flut wie ein aussichtsloser Versuch an, einen Felsblock den Berg hinaufzurollen, nur um ihn immer wieder hinunterstürzen zu sehen.
Die Schwierigkeiten, Ausländer abzuschieben, liegen nicht nur an den Personen selbst, sondern auch an den Herkunftsländern, die sich weigern, ihre Bürger zurückzunehmen. Ein besonders prominentes Beispiel hierfür ist Russland, das konsequent die Rücknahme krimineller Landsleute verweigert. Dies führt dazu, dass Abschiebungen oft über Drittstaaten erfolgen müssen, was den Prozess weiter verkompliziert.
Die menschliche Seite der Abschiebung
Ein zentraler Aspekt der Dokumentation ist die menschliche Ebene, die oft hinter den trockenen Abschiebe-Zahlen und Gesetzen verloren geht. Der Fall des Tschetschenen Saur M. verdeutlicht dies auf tragische Weise. Trotz seiner 64 Straftaten in Deutschland steht er vor der Abschiebung nach Russland. Doch die Entscheidung einer Richterin, die eine Trennung des Tschetschenen von seinen Kindern als unzumutbar ansieht, wirft ethische Fragen auf.
Saur M. selbst scheint nicht daran interessiert zu sein, seine Familie zu sehen, und taucht nach seiner vorläufigen Festnahme erneut unter. Die Abschiebungskosten belaufen sich auf 25.000 Euro, ohne die Personalaufwände für Polizei und Behörden einzubeziehen. Die Chancen, dass Saur M. und seine Familie bald wieder in Deutschland auftauchen, sind hoch.
Die Reportage verdeutlicht, dass Abschiebungen kein automatisierter Prozess sind, sondern eine mühsame Handarbeit, die von den Mitarbeitern der Ausländerbehörden mit großem Engagement und Einsatz bewältigt wird. Trotz aller Hindernisse und Rückschläge lautet ihr Motto: „Never give up“. Denn für sie gibt es kein „Impossible“.
Fazit
Insgesamt zeigt die ARD-Dokumentation „Abschiebung Impossible“ eindrucksvoll die Schwierigkeiten und Herausforderungen, denen die deutschen Abschiebebehörden täglich gegenüberstehen. Der Kampf gegen kriminelle Ausländer ist kein leichtes Unterfangen, sondern ein komplexer Prozess, der nicht selten an Grenzen stößt. Dennoch geben die Mitarbeiter nicht auf und setzen alles daran, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.