Stiftungen fordern ökologische Politik: Roßmann, Otto, Bosch & Co. – WELT

Inmitten des Wahlkampfs rufen 26 namhafte Stiftungen zu einer stärkeren Berücksichtigung des Klimawandels und der Menschenwürde auf. Diese Stiftungen, darunter die von Dirk Roßmann und Michael Otto, aber auch Persönlichkeiten wie Eckart von Hirschhausen, haben sich unter dem Motto “Kurs halten” vereint, um einen Kontrapunkt zu setzen. Obwohl sie keine konkrete Wahlempfehlung abgeben, appellieren sie eindringlich an die Politik, die Lebensgrundlagen zu schützen und zu stärken.

Der Klimawandel, der in vergangenen Wahlkämpfen eine prominentere Rolle spielte, wurde im ersten Kanzlerduell von ARD und ZDF nicht einmal erwähnt. Stattdessen dominierten Diskussionen über das Asylrecht, insbesondere nach den jüngsten Anschlägen. Diese Themen lenken den Fokus von drängenden ökologischen Fragen ab, die nach Meinung der Stiftungen zu Unrecht vernachlässigt werden.

Wichtige Akteure wie die Bosch-Stiftung, die Veolia-Stiftung und die Werte-Stiftung, die unter anderem Spitzensportler fördert, betonen die Notwendigkeit einer sozial gerechten, ökonomisch machbaren und ökologisch nachhaltigen Politik. Sie erinnern daran, dass die Bundesrepublik sich zu den UN-Nachhaltigkeitszielen und zur Klimaneutralität bis 2045 verpflichtet hat. Menschenrechte und Menschenwürde müssen dabei im Zentrum stehen, auch für Schutzsuchende.

Die Stiftungen warnen vor dem Aufstieg antidemokratischer Kräfte weltweit und betonen die Bedeutung einer offenen Gesellschaft. Sie mahnen dazu, die Themen Klimawandel und Menschenrechte nicht ideologisch zu instrumentalisieren, da dies demokratie- und wissenschaftsfeindlichen Positionen Vorschub leisten würde. Eine gesündere, gerechtere und nachhaltigere Welt sei durch eine konstruktive Politik möglich.

Neben den wirtschaftsnahen Stiftungen haben auch Organisationen wie die Welthungerhilfe, Pax Christi und die Loki-Schmidt-Stiftung den Aufruf unterzeichnet. Dies verdeutlicht die breite Unterstützung für eine ökologisch orientierte Politik, die globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die Menschenrechte ernst nimmt.

Christoph Kapalschinski, Wirtschaftsredakteur in Hamburg, kommentiert: “Die Stiftungen setzen mit ihrem Aufruf ein wichtiges Zeichen für eine nachhaltige Zukunft. Es ist entscheidend, dass Politik und Gesellschaft gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die drängenden ökologischen und sozialen Herausforderungen anzugehen.”