Ex-General Stephan Thomas kritisiert Schließung der Kaserne in Boostedt
In Boostedt, einer kleinen Gemeinde in Schleswig-Holstein, brodelt es. Die geplante Schließung der Rantzau-Kaserne hat für hitzige Diskussionen gesorgt. Doch kürzlich fand ein bemerkenswertes Treffen statt, das die Gemüter weiter erhitzte: Ex-General Stephan Thomas nahm kein Blatt vor den Mund und kritisierte die Entscheidung der Bundeswehr, die Kaserne zu schließen.
Ein ungewöhnliches Bündnis
Die Szenerie war beinahe surreal: Sozialdemokraten versammelten sich in Boostedt, um einem Ex-General zuzuhören, der sich leidenschaftlich für die Militarisierung und die Wiedereröffnung der Kaserne aussprach. Kristian Klinck, SPD-Verteidigungsexperte im Bundestag, hatte das Treffen organisiert und war optimistisch, dass eine Entscheidung zur Wiedereröffnung bald fallen könnte.
Kristian Klinck, selbst Hauptmann der Reserve und Mitglied im Verteidigungsausschuss, setzt sich vehement für die Rantzau-Kaserne ein. Er betonte, dass die Bundeswehr in der Region präsent war und ist, und dass die Wiedereröffnung der Kaserne eine sinnvolle Entscheidung wäre.
Ex-General Thomas spricht Klartext
Der ehemalige Generalleutnant Stephan Thomas, der seit drei Jahren im Ruhestand ist, war ebenfalls vor Ort. Er war einer der höchsten Offiziere des Heeres in der Bundeswehr und kennt die Rantzau-Kaserne aus seiner aktiven Zeit in den 1990er-Jahren. Thomas bezeichnete die Schließung der Kaserne im Jahr 2015 als großen Fehler und plädierte dafür, in Boostedt eine Truppe der Heeresflugabwehr aufzubauen.
Die Abschaffung der Heeresflugabwehr sei ein Fehler gewesen, so Thomas, besonders angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Drohnen. Er betonte die strategische Bedeutung von Boostedt aufgrund seiner Lage in Schleswig-Holstein und der Nähe zu Neumünster. Thomas forderte eine Neubelebung des Standorts, um den wachsenden politischen Druck seitens Russlands entgegenzuwirken.
Ein starkes Plädoyer für die Wiedereröffnung
Sowohl Kristian Klinck als auch Stephan Thomas hoffen, dass die Entscheidung zur Wiedereröffnung der Kaserne noch in diesem Jahr fallen wird. Beide betonen die Unterstützung der Gemeinde für dieses Vorhaben. Thomas warnte jedoch davor, dass ein Wiederaufbau mindestens fünf Jahre dauern würde, es sei denn, es ginge wirklich “ums Ganze”.
Die Zukunft von Boostedt
Die Diskussion um die Zukunft der Rantzau-Kaserne in Boostedt ist also noch lange nicht vorbei. Die Forderungen nach einer Wiedereröffnung werden lauter und die Befürworter hoffen auf eine baldige Entscheidung seitens der Bundeswehr. Es bleibt abzuwarten, ob Boostedt bald wieder zu einem wichtigen Bundeswehrstandort wird und welche Auswirkungen dies auf die Region haben wird.