Wahlkampf-Finale: Scholz und Merz kämpfen um unentschlossene Wähler
Ein klarer Vorsprung für die Union und eine Zitterpartie für kleine Parteien – so lauteten die Prognosen für die Bundestagswahl am Sonntag. In den letzten Stunden vor dem großen Tag warben die Kanzlerkandidaten Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) um unentschlossene Wählerinnen und Wähler. Scholz zeigte sich optimistisch und betonte, dass er an einen Wahlsieg glaube, nicht an Wunder. Merz hingegen gab sich siegessicher und verkündete das Ende der Ampelregierung in Deutschland.
Entscheidungssicherheit und Koalitionsverhandlungen
Umfragen zeigten, dass rund ein Fünftel der Wählerinnen und Wähler noch unentschieden waren, wen sie wählen würden. Scholz setzte darauf, dass die SPD beide Stimmen erhalten würde, um stark genug zu sein und die Regierung unter seiner Führung fortzusetzen. Merz zog klare rote Linien für mögliche Koalitionsverhandlungen und betonte, dass die Union nicht mit Parteien zusammenarbeiten werde, die keinen Politikwechsel in der Wirtschafts- und Migrationspolitik herbeiführen wollen. Er schloss auch eine Koalition mit der AfD kategorisch aus.
Merz dankte CSU-Chef Markus Söder für die Zusammenarbeit in den Oppositionsjahren und freute sich über das “Tagesvisum” für Bayern. Söder stärkte Merz demonstrativ den Rücken und erteilte der FDP eine Absage, indem er erklärte, dass die Zeit für unendlich viele Partner vorbei sei.
Spannung vor der Wahl und Demonstrationen für Demokratie
Trotz der teils schlechter werdenden Umfragewerte für die Union und die Spannung vor der Wahl, setzten die Kanzlerkandidaten ihr Werben um Wählerstimmen fort. Bei einem TV-Speeddating konnten Bürgerinnen und Bürger die Kanzlerkandidaten befragen, während Merz aus Termingründen entschuldigt war.
Die Union führte zwar in den Umfragen als stärkste Kraft, doch manche Institute sahen sie unter der Marke von 30 Prozent. Demonstrationen fanden in mehreren Städten statt, bei denen Tausende Menschen für Demokratie und gegen rechts auf die Straße gingen. In Freiburg protestierten beispielsweise 20.000 bis 25.000 Menschen gegen Rechtsextremismus.
Die Wahlumfragen waren mit Unsicherheiten behaftet und keine Prognosen für den Wahlausgang. Dennoch blieb die Spannung vor der Bundestagswahl am Sonntag hoch, während sich die Kandidaten bis zum Schluss um unentschlossene Wählerinnen und Wähler bemühten.