Der Europäische Emissionshandel: Bedeutung und Funktionsweise
Die EU strebt nach Klimaneutralität und plant, Treibhausgasemissionen durch den Europäischen Emissionshandel (ETS) zu verteuern. Die nächste Bundesregierung wird hierbei eine entscheidende Rolle spielen.
Der ETS: Kronjuwel der europäischen Klimapolitik
Der Europäische Emissionshandel (ETS) gilt als das Kronjuwel der europäischen Klimapolitik. Dieses Instrument soll dazu beitragen, fossile Energien teurer zu machen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Allerdings könnte dies auch zu finanziellen Belastungen für Menschen führen, die keinen Zugang zu erneuerbaren Energien haben.
Der ETS funktioniert so, dass Unternehmen für ausgestoßenes CO2 bezahlen müssen. Der Preis für CO2-Zertifikate bildet sich auf einem Markt, auf dem diese gehandelt werden. Die EU plant, die Menge der ausgegebenen Zertifikate kontinuierlich zu reduzieren, um den CO2-Ausstoß bis 2050 auf null zu bringen.
Ungewisse Zukunft des ETS2
Ab 2027 soll auch der Bereich Gebäude und Verkehr in den Emissionshandel überführt werden, separat vom ETS für Strom und Industrie. Der genaue Preis für eine Tonne CO2 im ETS2 ist noch unklar, aber Experten schätzen, dass er zwischen 45 und 300 Euro liegen wird.
Die Preisentwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Kosten für Öl, Gas und Kohle im Jahr 2027 und die Klimaziele der nächsten Bundesregierung. Deutschland ist für etwa ein Viertel der EU-Emissionen im Bereich Heizen und Verkehr verantwortlich.
Politische Positionen und Gegenbewegungen
Verschiedene Parteien haben Vorschläge zur Entlastung von Haushalten vorgelegt, darunter die Grünen, die CDU, die FDP und die Linkspartei. Es gibt auch Widerstand gegen den ETS2, insbesondere von Ländern wie Tschechien, der Slowakei und Polen, die den Start des Emissionshandels verschieben wollen.
Trotz Herausforderungen und Widerständen betont die EU-Kommission ihr großes Interesse am Erfolg des ETS2. Deutschland, insbesondere unter einer CDU-geführten Regierung, unterstützt ebenfalls den Emissionshandel, da die Einnahmen aus dem CO2-Handel für den Bund von großer Bedeutung sind.
Insgesamt bleibt die Zukunft des Europäischen Emissionshandels und seine Auswirkungen auf die Bürger:innen in Deutschland und Europa weiterhin ein zentrales Thema in der Klimapolitik.
Einblick in die taz
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