Leon Weintraub, ein 99-jähriger Holocaust-Überlebender, der die Grausamkeiten von Auschwitz überlebt hat, hat sich kürzlich an den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz gewandt. In einem bewegenden Brief richtete er einen dringenden Appell an Merz, seine Menschlichkeit zu bewahren und sich gegen das umstrittene Zustrombegrenzungsgesetz zu stellen.

Empört und entschlossen: Leon Weintraub, ein Mann mit einer bewegten Vergangenheit

Leon Weintraub ist kein Mann, der sich von Antisemiten einschüchtern lässt. Als er zwei rechtsradikalen Jugendlichen in Warschau gegenüberstand, die forderten, dass alle Juden Polen verlassen sollten, endete die Diskussion mit einem Faustschlag von Weintraub, der damals bereits 80 Jahre alt war. Trotz dieser beherzten Reaktion ist Weintraub im Herzen ein friedlicher Mensch, der Rache ablehnt und sich stattdessen als Sieger, nicht als Opfer, betrachtet.

Mit seiner Autobiographie, die vor drei Jahren veröffentlicht wurde, setzt Weintraub ein Zeichen für Verständigung und Erinnerung. Als einer der wenigen noch lebenden Holocaust-Überlebenden mischt er sich in die Politik ein, wenn er es für notwendig hält. So auch an diesem Dienstag, als er Friedrich Merz in einem Brief gegen das Zustrombegrenzungsgesetz protestierte, das eine polarisierende Wirkung auf die Gesellschaft hat und Fremdenfeindlichkeit schürt.

Ein bewegender Brief an Friedrich Merz: Appell eines Überlebenden

In einem emotionalen Brief, den Leon und Evamaria Weintraub an Friedrich Merz gerichtet haben, fordern sie den Politiker auf, seine Politik zu überdenken und menschenfreundlicher zu gestalten. Als Überlebender von Auschwitz und anderen Lagern sieht Weintraub die aktuellen Entwicklungen in Deutschland mit großer Sorge und bittet Merz eindringlich, nicht den rechtsradikalen Tendenzen nachzugeben.

Die Worte von Leon Weintraub sind von großer Bedeutung, da er eine Jugend voller Verfolgung und Leid erlebt hat. Aufgewachsen in einer armen jüdischen Familie in Łódź, musste er als 14-Jähriger die Schrecken des jüdischen Ghettos und die Grausamkeiten der Nazis miterleben. Seine Deportation nach Auschwitz und die weiteren Stationen in verschiedenen Konzentrationslagern prägten sein Leben nachhaltig.

Von Auschwitz über Groß-Rosen nach Flossenbürg: Leon Weintraubs Leidensweg

Nach seiner Befreiung durch französische Soldaten im Schwarzwald wog Leon Weintraub nur noch 35 Kilogramm. Trotz dieser traumatischen Erfahrungen entschied er sich, Medizin zu studieren und in Warschau zu leben. Doch der aufkommende Antisemitismus zwang ihn letztendlich dazu, seine Heimat zu verlassen und in Schweden eine neue zu finden.

Auf dem Weg von Auschwitz nach Stockholm, wo er an den Gedenkfeiern teilnahm, appellierte Leon Weintraub an Friedrich Merz, in Zeiten der politischen Unruhe und Fremdenfeindlichkeit seine Menschlichkeit zu bewahren. Seine Worte sind ein Mahnmal an die Politik, sich auf die Werte des Zusammenhalts und der Demokratie zu besinnen.

Leon Weintraubs Geschichte ist eine Erinnerung an die dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte und gleichzeitig ein Aufruf, aus der Vergangenheit zu lernen und gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten. In einer Zeit, in der rechtsradikale Tendenzen wieder erstarken, sind seine Worte von großer Bedeutung und sollten von Politikern wie Friedrich Merz ernst genommen werden. Bleiben Sie Mensch, Herr Merz.