Klinikpartnerschaften zwischen Deutschland und Syrien: Entwicklungministerin Schulze initiiert

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat während ihres Besuchs in Syrien Gespräche mit dem de-facto-Gesundheitsminister geführt, um Klinikpartnerschaften zwischen Deutschland und Syrien ins Leben zu rufen. Die Zusammenarbeit soll bereits im Februar starten, und Schulze ist zuversichtlich, dass sie im Bundestag vor den Wahlen die erforderlichen Mehrheiten für die Finanzierung des Projekts finden wird.

Partnerschaften für den Wiederaufbau

Schulze betonte, dass die Partnerschaften zwischen syrischen und deutschen Kliniken als Aufbauhilfe für Syrien dienen sollen. Mit rund 6000 syrischen Ärzten in Deutschland, ohne die Deutsch-Syrer mit deutschem Pass, hätten die Mediziner ein fundiertes Wissen darüber, was ihre Kollegen vor Ort benötigen. Die Ministerin plant, syrische Ärzte und Gesundheitspersonal noch im Februar nach Deutschland zu bringen, um Partnerschaften zu fördern, die sowohl den Menschen in Syrien als auch in Deutschland zugutekommen.

Finanzierungspläne und politische Unterstützung

Um das Projekt zu finanzieren, will Schulze noch vor der Bundestagswahl Mehrheiten im Parlament sichern. Sie äußerte sich zuversichtlich, dass sich die erforderlichen Unterstützer finden werden, um die Finanzierung für dieses sinnvolle Vorhaben zu gewährleisten. Schulze sprach auch über die deutsche Debatte zur Rückkehr von Syrern und betonte, dass sie sich für die deutsche Diskussion geschämt habe, nachdem sie die Zerstörung in Damaskus gesehen habe.

Hilfsprojekte und politische Kontakte

Bereits Ende Dezember hatte Schulze Hilfsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro für Syrien in Auftrag gegeben, wobei das Geld ausschließlich an UN-Hilfswerke und Nichtregierungsorganisationen fließen soll. Schulze ist das zweite deutsche Regierungsmitglied, das nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Assad nach Damaskus gereist ist, nachdem Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bereits im Januar vor Ort war.

Während es noch keine genauen Informationen über die Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Syrien gibt, betonte Schulze die strategische Bedeutung des Landes und die Notwendigkeit, Kontakt zu Syrien zu suchen. Nach dem Sturz von Baschar al-Assad durch eine Rebellenallianz im Dezember führt das Land nun eine Übergangsregierung, die von der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham ernannt wurde.

Fazit

Die Initiative von Entwicklungsministerin Svenja Schulze zur Schaffung von Klinikpartnerschaften zwischen Deutschland und Syrien zeigt einen positiven Schritt im Bemühen um den Wiederaufbau des Landes und die Unterstützung der syrischen Bevölkerung. Durch die geplante Zusammenarbeit zwischen medizinischem Personal beider Länder könnten direkte Hilfen vor Ort geleistet und wertvolle Partnerschaften geschaffen werden, die langfristige Vorteile für beide Seiten bringen. Mit dem Engagement für Hilfsprojekte und politische Kontakte unterstreicht Schulze die Bedeutung einer internationalen Zusammenarbeit und humanitären Unterstützung in Krisengebieten.