Bayerns verfehlte Bio-Nachhaltigkeitsziele

In Bayern hat die Biobranche ihre Absatzschwäche überwunden, aber die Ziele zur Förderung der Bio-Landwirtschaft werden voraussichtlich verfehlt. Laut den neuesten Umsatzzahlen ist der Ökomarkt im vergangenen Jahr um über fünf Prozent gewachsen, wobei Supermärkte, Discounter und Drogerien fast zehn Prozent mehr Bio-Trockenwaren verkauften. Allerdings fiel der Zuwachs bei Frischwaren wie Fleisch, Milch und Obst geringer aus. Trotzdem prognostiziert die AMI-Analystin Christine Rampold einen stabilen Aufwärtstrend, da Verbraucher Nachhaltigkeit, Gesundheit und Tierwohl weiterhin schätzen und mit Bio-Produkten in Verbindung bringen.

Discounter als Gewinner und Biobetriebe unter Druck

Discounter haben vom Bio-Boom profitiert, indem sie ihr Sortiment erweitert haben und auch Produkte mit Bio-Siegeln wie Bioland anbieten. Die Verbraucher haben erkannt, dass sie hochwertige Bio-Produkte auch im Discounter finden können. Trotzdem klagen Biobetriebe über zu viel Bürokratie und starre Regeln. Jan Plagge, Präsident von Bioland, warnt vor einer Verknappung von Bio-Rohstoffen bis 2025, insbesondere bei Molkereiprodukten und Fleisch, da zu wenige Landwirte auf Bio umstellen.

Bayerns Bioziele in Gefahr

Bayerns Ziel, bis 2030 30 Prozent der Fläche ökologisch zu bewirtschaften, scheint kaum erreichbar. Derzeit werden nur 13,6 Prozent nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Der Flächenzuwachs im letzten Jahr betrug nur 0,2 Prozent. Die Verantwortung sieht das Landwirtschaftsministerium nicht bei der Politik, sondern bei den Verbrauchern, die mehr Bio-Lebensmittel aus Bayern kaufen sollen, um die heimische Produktion anzukurbeln. Bayern unterstützt die Biobetriebe jährlich mit 120 Millionen Euro.

Ein persönlicher Blick auf die Bio-Nachhaltigkeit

Als jemand, der sich bewusst für Bio-Produkte entscheidet, ist es enttäuschend zu hören, dass Bayern seine Ziele zur Förderung der Bio-Landwirtschaft voraussichtlich nicht erreichen wird. Es ist wichtig, dass Verbraucher ihre Kaufentscheidungen hin zu mehr Nachhaltigkeit lenken, aber auch die Politik und die Landwirte müssen ihren Beitrag leisten. Die wachsende Nachfrage nach Bio-Produkten sollte ein Ansporn sein, die Produktion anzukurbeln und die Umwelt zu schützen. Hoffentlich finden Bayern und andere Bundesländer einen Weg, um die Bio-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und eine umweltfreundlichere Zukunft zu gestalten.