Neue EU-Regelung: Was wirklich in den Altkleidercontainer darf

Seit dem 1. Januar dürfen Textilien eigentlich nicht mehr in den Restmüll – so will es die neue Strategie der EU. Viele Verbraucher sind verwirrt. Dabei ändert sich für Deutschland gar nichts. Müssen nun auch stark verschmutzte Socken, zerschlissene Bettwäsche und zerrissene Unterhosen in den Altkleidercontainer? Nein, sagen Betreiber und Verbände.

Die EU verfolgt mit der Getrenntsammlungspflicht das Ziel, das Textilrecycling europaweit zu verbessern. Deutschland hat bereits flächendeckende Altkleidersammlungen, aber die neue EU-Strategie sorgt dennoch für Verwirrung. Die Getrenntsammlungspflicht bedeutet lediglich, dass brauchbare Textilien und Bekleidung in die Altkleidercontainer gehören, während kaputte oder verschmutzte Textilien weiterhin in den Restmüll gehören.

Sammelbetriebe sind bereits in der Krise

Der Verband der kommunalen Unternehmen und Betreiber wie Wittmann-Recycling betonen die Wichtigkeit, dass nur brauchbare Textilien in die Container gelangen. Die Sammelstrukturen sind bereits in der Krise aufgrund von Konkurrenz, Kriegen in Absatzmärkten und steigenden Müllanteilen in den Containern.

Kommunen wie Augsburg haben bereits Auftragnehmer verloren und suchen nach Lösungen, um das Angebot zur Abgabe von Alttextilien aufrechtzuerhalten. Das Faser-zu-Faser-Recycling von Alttextilien ist noch weit entfernt, aber Entwicklungen werden genau beobachtet.

Von der Deutschen Umwelthilfe bis zur Stadt München: Recycling von Alttextilien

Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe betont, dass die Qualität und Recyclingfähigkeit der Textilien entscheidend sind. Mischfasern aus Baumwolle und Polyester erschweren das Recycling. Hersteller sollten in die Verantwortung genommen werden, um recyclingfähige Textilien zu produzieren.

Ein Blick auf die Stadt München zeigt, dass die neue EU-Richtlinie keine Veränderung bedeutet, da die Stadt bereits die Vorgaben erfüllt. Dennoch wird nachhaltige Verwertungsmöglichkeiten geprüft, sobald technologische Fortschritte gemacht werden.