Bayerns Regierung passt Klimaziele an: 2045 statt 2040 anstreben

Die bayerische Staatsregierung hat beschlossen, ihre Klimaziele anzupassen. Statt bis 2040 will der Freistaat nun erst bis 2045 klimaneutral werden, wie vor kurzem bekannt wurde. Dieser Schritt markiert eine Abkehr von den bisher ehrgeizigen Zielen und stellt die bisherige Strategie in Frage.

Der Kurswechsel und seine Folgen

Der bayerische Wirtschaftsminister, Hubert Aiwanger, offenbarte diesen Kurswechsel letzte Woche. Obwohl bisher kein konkreter Gesetzesentwurf existiert, um das Ziel der Klimaneutralität zu verschieben, hat sich das Kabinett bereits vor zwei Monaten darauf geeinigt. Dieses Gesetz kann nur vom Landtag selbst geändert werden. Aiwanger argumentiert, dass weniger statt mehr Klimaschutz nötig sei, um Industrie und Wohlstand zu erhalten. Er warnt davor, den Verzicht auf fossile Energieträger mit Gewalt durchsetzen zu wollen.

Internationale Entwicklungen und Reaktionen

Die Debatte um Bayerns Klimapolitik findet zu einem kritischen Zeitpunkt statt, als das EU-Programm Copernicus alarmierende Zahlen zum Klimawandel veröffentlicht. Das Jahr 2024 war das wärmste seit Beginn der Messungen und übertraf den Durchschnitt um 1,6 Grad. Experten zweifeln daran, dass das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad noch erreichbar ist. Die Kritik an Aiwangers Äußerungen kommt auch aus der bayrischen Opposition, die die Regierung für ihr angebliches Versagen in der Klimapolitik verantwortlich macht.

Kritik und Gegenstimmen

Florian von Brunn, SPD-Energieexperte, wirft der Staatsregierung vor, die Klimapolitik in Bayern zu vernachlässigen und von anderen Versäumnissen abzulenken. Auch der Bund Naturschutz äußert sich besorgt über die Lockerung der Klimaziele und warnt vor negativen Auswirkungen auf den Umweltschutz in Bayern. Die Diskussion um die Klimaziele spiegelt die weltweite Debatte um den Klimawandel und die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Erderwärmung wider.