# Regierungskrise in Österreich: Wird Kickl der neue Kanzler?
Die politische Landschaft Österreichs wird von einer Regierungskrise erschüttert, als der rechtspopulistische Politiker Herbert Kickl den Auftrag zur Regierungsbildung erhält. Es ist das erste Mal, dass ein Mitglied der FPÖ die Möglichkeit hat, das Amt des Regierungschefs zu übernehmen. Diese Entscheidung hat nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland für Kontroversen gesorgt, insbesondere aufgrund der Verbindungen zur AfD.
## Der historische Schritt des Bundespräsidenten
Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Österreich hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen FPÖ-Chef Herbert Kickl mit der Regierungsbildung betraut. Diese Entscheidung wurde von Van der Bellen damit begründet, dass Österreich in einer wirtschaftlich äußerst schwierigen Lage eine handlungsfähige Regierung benötigt. Kickl versicherte dem Bundespräsidenten, dass er die Aufgabe als Kanzler übernehmen könne, und betonte den Respekt vor dem Wählervotum. Van der Bellen unterstreicht die Bedeutung demokratischer Grundpfeiler wie den Rechtsstaat, die Gewaltenteilung und die Medienfreiheit, während Proteste gegen die FPÖ die politische Landschaft begleiten.
## Die umstrittene Figur von Herbert Kickl
Herbert Kickl ist seit langem eine umstrittene Figur in der österreichischen Politik. Als Ideologe der FPÖ und ehemaliger Innenminister hat er sich immer wieder durch bösartige Rhetorik und umstrittene politische Positionen hervorgetan. Seine Unterstützung für rechtsextreme Bewegungen und seine Ablehnung von EU-Sanktionen haben ihn ins Zentrum der Kritik gerückt. Kickl wird vorgeworfen, Begriffe aus der Zeit des Nationalsozialismus zu verwenden und feindselige Ansichten gegenüber Migranten und dem Islam zu vertreten.
## Reaktionen aus Deutschland und mögliche Auswirkungen
Die politische Entwicklung in Österreich hat auch in Deutschland Reaktionen hervorgerufen. Politiker wie Vizekanzler Robert Habeck und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt warnen vor einem Politikwechsel nach rechts und sehen die Entwicklungen in Österreich als Mahnung für die Mitteparteien. Die Frage, ob eine ähnliche Entwicklung in Deutschland möglich ist, beschäftigt die Union, die eine klare Abgrenzung zur AfD betont und eine Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Parteien ausschließt.
Insgesamt wirft die mögliche Kanzlerschaft von Herbert Kickl in Österreich nicht nur politische, sondern auch gesellschaftliche Fragen auf, die weit über die Landesgrenzen hinausreichen. Die Zukunft der österreichischen Politik steht vor einer ungewissen Wendung, die auch Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland haben könnte.