Nach dem Bürgerentscheid in Potsdam, bei dem eine Mehrheit für die Abwahl des bisherigen Oberbürgermeisters Mike Schubert stimmte, suchen die Parteien nun eifrig nach neuen Kandidaten für die anstehende Neuwahl im Herbst. Die Stadt steht vor einem personellen Neuanfang an der Spitze, und alle sind gespannt darauf, wer als nächstes das Ruder übernehmen wird. Die SPD plant bereits einen “überzeugenden Wahlvorschlag”, während die Grünen eine überparteiliche Kandidatur bevorzugen und die Linken nach einer neuen, überzeugenden Person für das Amt suchen.

Mit 68,3 Prozent Ja-Stimmen für die Abwahl des Rathauschefs war das Ergebnis des Bürgerentscheids eindeutig. Die Potsdamer Stadtfraktionen außer der SPD hatten die Abwahl betrieben und damit den Weg für einen möglichen Neuanfang geebnet. Obwohl das Quorum knapp überschritten wurde, wird es keine Nachzählung geben, und die Beteiligung am Bürgerentscheid lag bei 37,2 Prozent. Schubert selbst akzeptierte das Votum als Ausdruck demokratischer Willensbildung und zeigte sich gefasst in Bezug auf seine Zukunft.

Für Schubert bedeutete die VIP-Ticket-Affäre, in der er kostenlose Eintrittskarten für Sportveranstaltungen annahm, einen großen Imageverlust. Obwohl die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen Vorteilsannahme eingestellt hatte, blieb der Schaden angerichtet. Sein Führungsstil und interne Querelen in der Stadtverwaltung trugen ebenfalls dazu bei, dass seine Zeit als Oberbürgermeister ein vorzeitiges Ende fand. Jetzt bleibt abzuwarten, wer die Stadt in die Zukunft führen wird und ob die Wähler mit der Entscheidung zufrieden sein werden.