Wirtschaftsstrategien für Deutschland: Aktivität als Schlüssel zur Überwindung der Krise
Die deutsche Wirtschaft steckt in einer schweren Krise und die Bedrohung durch einen möglichen Zollstreit mit den USA verschärft die Lage. Die Unsicherheit über die Höhe der Zölle, die US-Präsident Donald Trump verhängen könnte, belastet vor allem exportorientierte deutsche Unternehmen. Ruben Staffa, USA-Experte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), warnt vor den möglichen Auswirkungen auf die ohnehin geschwächte deutsche Industrie.
Die USA haben bereits Zölle gegen andere Länder wie China, Mexiko und Kanada verhängt, was auch deutsche Unternehmen beeinflusst. Eine Veränderung der Warenströme und der Konkurrenzdruck könnten die deutsche Wirtschaft weiter belasten. Die schnelle Eskalation des Zollstreits und die Nutzung von Zöllen als Verhandlungsmasse sind neue Entwicklungen, die Experten wie Staffa überraschen.
Die EU-Kommission ist für die Verhandlungen mit den USA zuständig, um hohe Zölle abzuwenden oder zu senken. Deutschland steht vor großen Herausforderungen, da die Wirtschaft bereits schwach ist und mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr gerechnet wird. Thomas Dürmeier von der NGO Goliathwatch betont die Notwendigkeit von Konjunkturimpulsen mit sozial-ökologischer Wirkung, um die Krise zu überwinden.
Die Reform der Schuldenbremse ist entscheidend, um die nötigen Investitionen für Konjunkturimpulse zu ermöglichen. Eine Stärkung der Binnennachfrage durch gezielte Maßnahmen wie die Auszahlung eines Klimageldes oder Entlastungen für Haushalte mit niedrigem Einkommen könnte die Wirtschaft ankurbeln. Dürmeier warnt jedoch vor einer möglichen Rückkehr zu einer unregulierten Wirtschaftspolitik, sollte die CDU die kommende Bundesregierung führen.
Trotz der Herausforderungen gibt es laut Dürmeier Gegenbewegungen zu dieser Politik, die sich für einen sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft einsetzen. Eine breite Debatte über alternative Wirtschaftsmodelle sei im Gange und fordere auch die Union heraus. Es bleibt abzuwarten, wie die kommende Bundesregierung auf die Krise reagiert und welche konkreten Maßnahmen zur Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten ergriffen werden.
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