Knapp 60 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben am 23. Februar die Möglichkeit, ihre Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. Augsburg zählt rund 190.000 Wahlberechtigte, die an diesem wichtigen Tag ihre demokratische Pflicht wahrnehmen können. Obwohl die meisten Wahlformalitäten deutschlandweit einheitlich sind, gibt es dennoch lokale Unterschiede, die es zu beachten gilt. Hier finden Sie alle relevanten Informationen zur Bundestagswahl in Augsburg – von der Anzahl der Briefwähler bis hin zu den Direktkandidaten, die an den Start gehen.

Wo und wann kann am Sonntag gewählt werden?

Am Wahlsonntag stehen den Bürgern in Augsburg 118 Wahllokale an 65 verschiedenen Standorten zur Verfügung. Etwa 50 dieser Standorte sind barrierefrei zugänglich, um allen Wählern eine problemlose Teilnahme zu ermöglichen. Die Öffnungszeiten der Wahllokale sind von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends. Jeder Wahlberechtigte erhält eine Mitteilung, in welchem spezifischen Wahllokal er seine Stimme abgeben kann. Sollte es aus diversen Gründen nicht möglich sein, das zugeteilte Wahllokal aufzusuchen, besteht die Möglichkeit, ein alternatives Wahllokal innerhalb des Stadtgebiets aufzusuchen. Hierfür sind jedoch zwei Bedingungen zu erfüllen: Das Wahllokal muss sich ebenfalls im Stadtgebiet befinden, und der Wähler benötigt einen Wahlschein. Diesen erhält man, wenn man die Briefwahl beantragt hat.

Wie viele Augsburger machen Briefwahl?

Bis Freitag um 15 Uhr hatten die Wahlberechtigten die Möglichkeit, Briefwahlunterlagen zu beantragen. Laut Kreiswahlleiterin Simone Derst-Vogt wurden bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 67.299 Wahlscheine ausgestellt. Diese Zahl liegt deutlich unter der Anzahl der Briefwähler bei der Bundestagswahl 2021, als etwa 75.000 Augsburger ihre Stimme per Briefwahl abgaben. Der Rückgang könnte auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein, die im Vorjahr zu einer verstärkten Nutzung der Briefwahl geführt hat.

Wie viele Parteien stehen in Augsburg auf dem Stimmzettel?

Die Augsburger Wähler haben bei ihrer Zweitstimme die Qual der Wahl zwischen 17 verschiedenen Parteien. Neben den “großen” Parteien wie CSU, SPD, Grüne, AfD, FDP, Freie Wähler, Die Linke und Bündnis Sahra Wagenknecht treten in Bayern auch zahlreiche kleinere Parteien an. Die Chancen dieser kleineren Parteien, tatsächlich in den Bundestag einzuziehen, sind jedoch äußerst gering. Zu den kleineren Parteien, die in Augsburg vertreten sind, gehören unter anderem die Basis, die Tierschutzpartei, Die Partei, ÖDP, Bayernpartei, Volt, Partei der Humanisten, MLPD und Bündnis Deutschland.

Welche Direktkandidaten treten in Augsburg an?

Elf der 17 Parteien schicken in Augsburg Direktkandidaten ins Rennen. Wieder mit dabei ist Volker Ullrich von der CSU, Claudia Roth von den Grünen und Ulrike Bahr von der SPD. Ullrich und Roth haben gute Chancen, erneut in den Bundestag einzuziehen, während es für Bahr aufgrund ihres schlechten Listenplatzes schwieriger werden dürfte. Für die AfD tritt Raimond Scheirich an, der auf Platz 14 der Landesliste steht. Ein Einzug in den Bundestag ist aufgrund der guten Umfragewerte der AfD möglich, aber keineswegs garantiert.

Die Erfolgsaussichten für Maximilian Funke-Kaiser von der FDP, der auf Platz acht der Landesliste steht, sind überschaubar. Zudem ist unklar, ob die FDP die Fünf-Prozent-Hürde überschreiten wird. Michael Wörle von den Freien Wählern könnte nur ins Parlament einziehen, wenn seine Partei drei Direktmandate erhält. Elisabeth Wiesholler von Die Linke wird voraussichtlich den Einzug verpassen. Weitere Direktkandidaten in Augsburg sind Maria Brandenstein (ÖDP), Peter Knörzer (Die Basis), Fabian Kahn (Volt) und Emil Bauer (MLPD), die laut aktuellen Umfragen nicht mit einem Einzug in den Bundestag rechnen können.