Der Verdi-Warnstreik: Tausende Flüge gestrichen an 13 deutschen Flughäfen
Berlin/Frankfurt – Ein Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi sorgt für Chaos an deutschen Flughäfen. Tausende Flüge wurden gestrichen, Hunderttausende von Passagieren sind betroffen. Die Warnstreiks erstrecken sich über 13 Flughäfen und beeinträchtigen den öffentlichen Dienst sowie die Bodenverkehrsdienste. Ein Sprecher der Gewerkschaft bestätigte, dass seit Mitternacht Beschäftigte in verschiedenen Tarifkonflikten im Ausstand sind.
Warnstreik legt Flugverkehr lahm
Die Warnstreiks sind auf 24 Stunden angesetzt und haben bereits am frühen Morgen zu Kundgebungen an einigen Flughäfen geführt. Die Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa, arbeiten daran, den Flugbetrieb am Dienstag wieder reibungslos zu starten. Flugzeuge werden positioniert und Dienstpläne angepasst, um mögliche Störungen zu minimieren. Ein Sprecher des Frankfurter Betreibers Fraport betont, dass es zwar anfangs zu Unregelmäßigkeiten kommen könnte, der Flugbetrieb im Laufe des Tages jedoch normalisiert wird.
Kein Chaos am Hauptstadtflughafen BER erwartet
Am Hauptstadtflughafen BER begann der Streik erst mit Betriebsbeginn in den frühen Morgenstunden. Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker berichtet, dass zur ersten Schicht kaum Beschäftigte vor Ort waren. Der Flughafenverband ADV schätzt, dass deutschlandweit mindestens 3.500 Flüge gestrichen wurden, was 560.000 Passagiere betrifft. Die Deutsche Flugsicherung verzeichnete einen Rückgang von rund 60 Prozent im Luftraum, hauptsächlich durch Überflüge ohne Start oder Landung in Deutschland.
Planänderungen und alternative Routen
Trotz der flächendeckenden Streiks gelang es einigen Passagieren, ihre Ziele zu erreichen, da Fluggesellschaften einige Flüge an nicht bestreikte Flughäfen verlagerten. Der kleine Airport in Braunschweig und der Hunsrück-Flughafen Hahn waren unter den alternativen Routen, die genutzt wurden, um den Stillstand zu umgehen. Die Gewerkschaft Verdi rief Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und Bodenverkehrsdienste zu einem 24-stündigen Warnstreik an 13 Flughäfen auf.
Tarifkonflikte und Forderungen
Die Tarifkonflikte betreffen sowohl den öffentlichen Dienst als auch die Luftsicherheitsbereiche. Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn und drei zusätzliche freie Tage für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. In der Luftsicherheit wird eine Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie 30 Tage Urlaub gefordert. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt, was zu Verärgerung unter den Beschäftigten führt.
Die Luftverkehrsbranche kritisiert das Vorgehen von Verdi und fordert ein “Streikgesetz” mit verbindlicher Schlichtung vor Ausständen in kritischen Infrastrukturen. Jens Bischof, Eurowings-Chef und Präsident des Branchenverbandes BDL, bezeichnet die Warnstreiks als Missbrauch des Streikrechts. Die Arbeitgeber zeigen sich besorgt über die Ausweitung der Streiks und sehen sie als nicht zielführend an.
Die Situation an deutschen Flughäfen bleibt vorerst angespannt, während Verdi ihre Warnstreiks fortsetzt. Die Hoffnung liegt auf einer baldigen Einigung, um den Flugverkehr wieder reibungslos zu ermöglichen. Passagiere müssen weiterhin mit Einschränkungen und Planänderungen rechnen, während die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst weitergehen.