Nach dem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof mit 18 Verletzten kommen immer mehr Erkenntnisse zur Vorgeschichte der Verdächtigen ans Licht. Die 39-Jährige war erst kurz zuvor aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden – offenbar in die Wohnungslosigkeit, denn sie verfügte über keinen festen Wohnsitz.
Die Verdächtige, die am Tag vor der Attacke aus einer Psychiatrie im Landkreis Cuxhaven entlassen worden war, hat die Tathandlung vor dem Haftrichter inzwischen eingeräumt. Die 39-Jährige wurde festgenommen, nachdem sie am Bahnsteig wahllos um sich gestochen haben soll. Ein Haftrichter ordnete ihre Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an, aufgrund des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen.
Die Frau war in der Vergangenheit bereits polizeilich aufgefallen und zeigte deutliche Anzeichen einer psychischen Erkrankung. Trotz mehrerer Strafverfahren gegen sie im letzten Jahr sahen die Ärzte keinen Grund für eine weitere Unterbringung in der Klinik. Die Tatverdächtige, die keinen festen Wohnsitz hat, soll gebürtig aus Niedersachsen stammen. Mutige Passanten griffen ein, um Schlimmeres zu verhindern, als sie den Angriff stoppten und die Verdächtige festgenommen wurde.
Der Hamburger Hauptbahnhof, einer der am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkte in Deutschland, war zum Zeitpunkt der Tat voller Menschen. Dank des schnellen Eingreifens konnten weitere Opfer verhindert werden. Der Einsatz von Messern im Bereich des Hauptbahnhofs ist seit Oktober 2023 verboten, nachdem er zu den gefährlichsten Bahnhöfen in Deutschland zählte. Die Zahl der Gewalttaten ist zwar gesunken, aber die Verwendung von Messern hat sich fast verdoppelt. Mehrere Verletzte wurden bereits aus dem Krankenhaus entlassen, während andere sich noch in einem stabilisierten Zustand befinden.