US-Regierung stoppt Abschiebung von palästinensischem Uni-Aktivisten an der Columbia-Universität
Im vergangenen Frühling wurde die New Yorker Columbia-Universität zum Zentrum heftiger propalästinensischer Gaza-Proteste. Diese Proteste wurden von der US-Regierung als antisemitisch eingestuft, was dazu führte, dass die Hochschule Fördergelder in Höhe von 400 Millionen Dollar verlor. Doch nun sorgt eine Festnahme für Aufsehen und Empörung.
Festnahme von Machmud Chalil an der Columbia-Universität
Beamte der US-Einwanderungsbehörde haben in der Nacht zum Sonntag den palästinensischen Studenten Machmud Chalil festgenommen, der im vergangenen Jahr bei den Gaza-Protesten auf dem Campus der Columbia-Universität eine führende Rolle spielte. Medienberichten zufolge drangen die Beamten in sein Apartment ein und nahmen ihn mit. Chalil wurde daraufhin in eine Haftanstalt im US-Bundesstaat Louisiana gebracht.
US-Präsident Donald Trump bezeichnete Chalil öffentlich als “radikalen ausländischen Pro-Hamas-Studenten” und kündigte an, ihn sowie andere, die an “proterroristischen, antisemitischen und antiamerikanischen Aktivitäten” beteiligt waren, aus den Vereinigten Staaten abzuschieben. Diese Maßnahme basiert auf einem Dekret Trumps zur Bekämpfung von Antisemitismus.
Rechtlicher Kampf gegen die Abschiebung
Obwohl Chalil laut seiner Anwältin über eine unbegrenzte US-Aufenthaltsgenehmigung, eine sogenannte Greencard, verfügt, plant er rechtliche Schritte gegen seine Abschiebung. Die Rücknahme eines solchen Status ist in der Regel ein langwieriger Prozess. Berichten zufolge ist Chalil mit einer Amerikanerin verheiratet, die sich im achten Monat ihrer Schwangerschaft befindet. Ein Gericht hat vorerst die Abschiebung von Chalil blockiert, um der Justiz Zeit für eine Entscheidung zu geben.
Proteste gegen Israels Vorgehen im Gaza-Krieg
Die Columbia-Universität und viele andere Hochschulen in den USA waren Schauplätze von Protesten gegen Israels Handeln im Gaza-Krieg. Die Demonstranten errichteten Zeltlager und besetzten Gebäude, während Chalil in New York als Redner bei den Demonstrationen eine herausragende Rolle einnahm.
Kritik an der Columbia-Universität
Die Trump-Regierung sieht die Columbia-Universität im Visier, da sie der Ansicht ist, dass die Protestierenden Sympathien für die Hamas hegen und jüdische Studenten nicht ausreichend geschützt sind. Als Reaktion wurden der Universität Fördergelder in Höhe von 400 Millionen US-Dollar gestrichen.
Inmitten dieser Kontroverse kämpft Machmud Chalil um sein Recht auf Aufenthalt in den USA, während die öffentliche Meinung gespalten ist über die Frage, ob seine Aktivitäten legitim sind oder ob sie eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen. Die Situation bleibt weiterhin unklar, aber die Debatte über Meinungsfreiheit, politische Aktivismus und den Schutz von Minderheiten an Universitäten wird zweifellos weitergehen.