Ukraine beteiligt sich an Verhandlungen mit Russland – Selenskyj reagiert irritiert
Die Ukraine wird bald an den geplanten Friedensgesprächen mit Russland beteiligt sein, wie der Kreml ankündigte. Eine wichtige Entwicklung, die jedoch bei Präsident Wolodymyr Selenskyj irritierte Reaktionen hervorrief.
In einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen bestätigte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, dass die Ukraine “auf eine oder andere Weise” an den bevorstehenden Verhandlungen teilnehmen wird. Diese Ankündigung folgte auf ein Telefonat zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump, in dem “unverzügliche” Gespräche über die Zukunft der Ukraine vereinbart wurden.
Trotz der klaren Absicht, die Ukraine in die Verhandlungen einzubeziehen, blieb das genaue Format und der Zeitrahmen unklar. Die Vorbereitungen für ein Treffen zwischen den Präsidenten Russlands und der USA könnten sich über Wochen oder sogar Monate erstrecken. Als potenzieller Treffpunkt wurde die saudische Hauptstadt Riad ins Gespräch gebracht, was für beide Seiten praktikabel erscheint.
Selenskyj forderte jedoch, dass die USA und die Ukraine vor Gesprächen mit Russland abstimmen sollten. Er betonte, dass die ukrainisch-amerikanischen Treffen für sein Land Priorität haben und dass erst nach einer ausgearbeiteten Planung, um Putin zu stoppen, Gespräche mit Russland fair wären.
Besonders irritierend für Selenskyj war die Reihenfolge der Telefonate: Trump hatte zuerst Putin angerufen und dann Selenskyj. Der ukrainische Präsident zeigte Verständnis für die Prioritäten des US-Präsidenten, fand es jedoch “nicht besonders angenehm”, dass er nach dem russischen Staatschef kontaktiert wurde. Trump hatte zuvor angekündigt, mit “zwei Präsidenten gleichzeitig sprechen” zu wollen.
Die Reaktionen europäischer Spitzenpolitiker auf die Entwicklungen waren kritisch. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Außenministerin Annalena Baerbock forderten eine Beteiligung Europas und der Ukraine an den Gesprächen. Ähnliche Forderungen kamen auch von Nato-Generalsekretär Mark Rutte und Polens Premierminister Donald Tusk. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnte vor einer Appeasement-Politik.
In Anbetracht der zunehmenden Spannungen und der komplexen geopolitischen Dynamik bleibt die Situation in der Region unsicher. Die Beteiligung der Ukraine an den Friedensgesprächen könnte ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung sein, jedoch sind sorgfältige diplomatische Schritte und eine ausgewogene Herangehensweise unerlässlich, um langfristige Lösungen zu erzielen.