Ukraine-Hilfen: Trump weicht aus, Selenskyj fordert „gerechten Frieden“
Seit geraumer Zeit brodelt die Gerüchteküche über mögliche Unterstützungskürzungen der USA unter Präsident Donald Trump für das von Russland bedrohte Land Ukraine. Doch selbst nach einem hitzigen Austausch im Weißen Haus bleibt der US-Präsident ausweichend. Bei einem Auftritt vor Reportern im Weißen Haus am Montag vermied Trump klare Aussagen und ließ Fragen unbeantwortet. Stattdessen gab er lediglich zu Protokoll: „Wir werden sehen, was passiert.“
Die Vereinigten Staaten waren unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden ein bedeutender Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Doch Trump droht offen damit, das Land im Stich zu lassen. In einem kürzlich veröffentlichten Beitrag auf seiner Online-Plattform Truth Social behauptete er, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei nicht an einem Frieden interessiert, solange die USA militärische Hilfe leisteten. Dieser Vorwurf folgte einem heftigen Schlagabtausch im Oval Office, bei dem Trump und sein Vize J.D. Vance Selenskyj öffentlich kritisierten und ihm mangelnde Dankbarkeit vorwarfen.
Rohstoff-Deal zwischen USA und Ukraine auf der Kippe
Die Regierung Trump bemühte sich in den vergangenen Wochen um ein Rohstoffabkommen mit der Ukraine, das unter anderem den Zugang zu den in der Ukraine lagernden seltenen Erden regeln sollte. Bisher ist die ukrainische Regierung jedoch nicht bereit, dem Abkommen zuzustimmen. Auf die Frage nach dem Status des Abkommens verwies Trump auf eine bevorstehende Rede vor dem US-Parlament. In der Nacht zum Mittwoch will der 78-Jährige vor beiden Kammern des Kongresses sprechen und sich zu diesem Thema äußern.
Selenskyj betont Bedeutung eines „gerechten Friedens“
Währenddessen fordert Präsident Selenskyj einen „gerechten, fairen Frieden“ in seinem Land. In einer Videobotschaft am Montagabend betonte er die Notwendigkeit eines schnellen Endes des Konflikts mit Russland. Er betonte, dass die Ukraine Sicherheitsgarantien benötige, um die Voraussetzungen für eine „richtige Diplomatie“ zu schaffen. Selenskyj erinnerte daran, dass die fehlenden Sicherheitsgarantien vor elf Jahren zu der russischen Besetzung der Krim und dem Krieg im Donbass geführt hätten. Er betonte, dass die internationale Gemeinschaft dies anerkenne und forderte erneut Schutz für sein Land.
Trump zweifelt an Selenskyjs Interesse an einem Deal
In Bezug auf Selenskyjs Bereitschaft zu einem Deal zur Beendigung der Feindseligkeiten äußerte Trump Zweifel. Er behauptete, dass ein solcher Deal schnell geschlossen werden könnte, aber Selenskyj nicht interessiert sei. Trump warf sogar die Frage auf, ob Selenskyj noch lange im Amt bleiben werde. Diese Behauptung steht im Gegensatz zu den Bedenken Selenskyjs, dass Wladimir Putin einem Waffenstillstand nicht trauen könne. Die Ukrainer seien nicht bereit, ihre Waffen niederzulegen, solange ihnen nicht Sicherheitszusagen von den USA und Europa vorliegen.
Der Konflikt zwischen den USA, der Ukraine und Russland bleibt also weiterhin ungelöst. Während Trump vage Drohungen ausspricht und Selenskyj einen „gerechten Frieden“ fordert, bleibt die Zukunft der Region ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in den kommenden Wochen entwickeln wird.