Tanz gegen Gewalt an Frauen in Düsseldorf: Marktplatz-Aktion
Am Valentinstag diesen Jahres versammelten sich weltweit Menschen, um im Rahmen der Aktion „One Billion Rising“ ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Unter ihnen befanden sich über 100 Personen auf dem Marktplatz in Düsseldorf. Diese Zusammenkunft wurde auch genutzt, um die Zustimmung des Bundesrates zum Gewalthilfegesetz zu feiern, was bedeutende Verbesserungen für Frauen verspricht, die Gewalt erleben.
Käthe Lorenz von kom!ma, einem Verein für Frauenkommunikation, begrüßte die Teilnehmer herzlich, darunter auch Morgaine Prinz, eine bekannte Persönlichkeit aus den Vorjahren. Prinz berichtete von der alarmierenden Anzahl an Frauen, die bereits im Jahr 2025 ermordet wurden, und beeindruckte erneut mit ihren kraftvollen Texten, in denen sie diejenigen kritisierte, die Frauen empfehlen, zu Hause zu bleiben, um sich zu schützen.
Jugendliche aus verschiedenen Jugendfreizeiteinrichtungen präsentierten ihre Plakate, bevor der Tanz unter der Flagge von One Billion Rising am Rathaus begann. Diese Jugendlichen sind Teil einer wachsenden Gruppe von engagierten Mädchen, die sich aktiv für die Bekämpfung von Gewalt einsetzen.
Ein Tanz mit tiefer Bedeutung
Die Musik und Gesten des „One Billion Rising“ wurden ursprünglich von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler entwickelt. Seit 2012 steht diese Bewegung symbolisch für all die Frauen und Mädchen, die Gewalt erleiden und ihre Stimme nicht frei äußern können. Der Tanz soll den Widerstand gegen Gewalt zum Ausdruck bringen, indem die Tänzerinnen ihre Hände erheben, um Kraft und Energie für den Kampf gegen Gewalt zu symbolisieren. Jeder Schritt steht für Solidarität mit den Frauen, die sich nicht selbst verteidigen können, während das Hochziehen der Beine das Brechen der Ketten darstellt, die Gewalt nicht länger tolerieren.
Die Fahne von One Billion Rising, die vor dem Rathaus wehte, ist pink, eine Farbe, die Power, Mut und Lebensfreude vermitteln soll. Das Motto für 2025 lautet „Rise For Empathy“. Dieser Aktionstag findet in über 200 Ländern statt, und die kom!ma ist seit über einem Jahrzehnt eine der Organisatorinnen in Düsseldorf.
Eine traurige Realität
Die statistischen Daten sind alarmierend: Laut den Vereinten Nationen wird ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Im Jahr 2023 wurden 360 Frauen und Mädchen Opfer von Femiziden. Obwohl es in Nordrhein-Westfalen derzeit 70 Frauenhäuser mit rund 700 Schutzplätzen gibt, fehlen immer noch etwa 1.200 Plätze, und täglich müssen schutzbedürftige Frauen abgewiesen werden. Das Gewalthilfegesetz, das ab 2032 einen Rechtsanspruch auf Schutz vorsieht, soll dabei helfen, die erforderlichen Strukturen aufzubauen.
Es ist unerträglich, dass Frauen ihren Aufenthalt im Frauenhaus derzeit selbst finanzieren müssen, was eine große Hürde darstellt. Die Notwendigkeit einer solchen finanziellen Belastung verdeutlicht die Dringlichkeit, angemessene Schutzmaßnahmen für Frauen zu schaffen. Bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes im Jahr 2032 bleibt noch viel zu tun, um die Sicherheit und Unterstützung für Frauen zu gewährleisten.
Insgesamt war die Marktplatz-Aktion in Düsseldorf nicht nur eine Gelegenheit, auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, sondern auch ein Moment der Solidarität, des Engagements und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für alle Frauen.