Der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Woelki, hat die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Papstwahl dieses Mal länger dauern könnte als zuvor. Er ist einer von drei deutschen Kardinälen, die an der Entscheidung über den neuen Pontifex beteiligt sind. Woelki betonte, dass das Kardinalskollegium durch die Ernennungen von Papst Franziskus deutlich internationaler geworden ist, was möglicherweise zu einer längeren Wahl führen könnte. Die Versammlung beginnt am Mittwoch in der Sixtinischen Kapelle, wo die Kardinäle von der Außenwelt abgeschnitten sind und sich voll und ganz auf die Wahl konzentrieren können.

Der Ablauf des Konklaves sieht vor, dass die Kardinäle ihre elektronischen Geräte abgeben und in Einzelzimmern ohne WLAN oder Telefonempfang untergebracht werden. Die Fenster werden versiegelt und die Fensterläden verschlossen, um sicherzustellen, dass keine Kommunikation von außen möglich ist. Woelki wird zum zweiten Mal an einem Konklave teilnehmen und zusammen mit den anderen Kardinälen den neuen Papst wählen.

Insgesamt gibt es derzeit 252 Kardinäle in der katholischen Kirche, wovon 135 wahlberechtigt sind, da sie jünger als 80 Jahre alt sind. Unter den deutschen Kardinälen, die an der Wahl teilnehmen dürfen, sind neben Woelki auch Kardinal Reinhard Marx aus München und der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller. Es gibt jedoch auch drei deutsche Kardinäle, die aufgrund ihres Alters nicht an der Wahl teilnehmen können: Friedrich Wetter, Walter Brandmüller und Walter Kasper.

Die Möglichkeit einer längeren Papstwahl hat bei einigen Kardinälen Diskussionen ausgelöst, da die Zusammensetzung des Kardinalskollegiums sich in den letzten Jahren verändert hat. Es bleibt abzuwarten, wie die Wahl letztendlich verlaufen wird und ob sich die Prognosen bewahrheiten. Woelki zeigt sich offen für verschiedene Szenarien und betont die Bedeutung einer gründlichen und gewissenhaften Entscheidung bei der Wahl des neuen Papstes.