Münchner Muslime: Ramadan-Wünsche an die Stadt

In diesen Wochen erstrahlt die Frankfurter Fußgängerzone in festlichem Licht mit Halbmonden, Sternen, Laternen und dem Schriftzug “Happy Ramadan”. Eine Geste der Vielfalt und Anerkennung, welche die Stadtspitze Frankfurts als Zeichen setzte, um die Vielfalt sichtbar zu machen. Während die Beleuchtung die Stadt in festlichen Glanz hüllt, bleibt München vergleichsweise im Dunkeln. Lediglich am Abend des Zuckerfests am 31. März erstrahlt die Fassade des Alten Rathauses mit einem schlichten “Frohes Fest”. Eine Diskrepanz, die Fragen aufwirft: Warum ist Ramadan in München noch immer so wenig sichtbar?

Imame und Gemeindemitglieder äußern sich vorsichtig zu dieser Thematik. Ein Imam betont die Minderheitenposition der muslimischen Gemeinschaft und weist darauf hin, dass es nicht die richtige Zeit sei, Forderungen zu stellen. Dennoch zeigt er sich erfreut über die festliche Beleuchtung und bedauert, dass ein gemeinsamer Antrag für ein Fastenbrechen nicht umgesetzt wurde. Es bleibt die Hoffnung, dass während des Ramadans ein interreligiöses Treffen stattfinden wird, um den Islam vorzustellen und Begegnungen zwischen den Religionen zu fördern.

Die Entscheidung des Rathauses, kein Fastenbrechen zu veranstalten, wird von einigen Politikern begrüßt. Bürgermeister Dominik Krause verweist auf die Notwendigkeit der religiös-weltanschaulichen Neutralität und betont, dass eine solche Veranstaltung höhere organisatorische Anforderungen mit sich bringen würde. SPD-Stadtrat Marian Offman, Beauftragter für den interreligiösen Dialog, unterstreicht die Neutralitätspflicht der Stadt und erinnert an ein vergangenes Fastenbrechen in der Sendlinger Straße, welches zwar von der Stadt unabhängig organisiert wurde, jedoch auf große Resonanz stieß.

Bürgermeisterin Verena Dietl zeigt sich offen für den interreligiösen Dialog und betont die Bedeutung der Besuche bei muslimischen Gemeinden. Für sie sind diese Feiern von großer Wichtigkeit. Die Beleuchtung des Alten Rathauses sieht sie als stärkeres Zeichen als einen städtischen Empfang, da nicht alle Bürger daran teilnehmen können. Für das kommende Jahr schlägt sie eine festlichere Beleuchtung für jüdische und muslimische Feiertage vor und hofft, dass auch Unternehmen sich mit Glückwünschen und Dekorationen beteiligen.

Insgesamt zeigt sich eine zurückhaltende, jedoch positive Resonanz auf die festliche Beleuchtung in München. Trotzdem bleibt die Frage nach einer stärkeren Sichtbarkeit des Ramadan in der Stadt und nach mehr interreligiösen Begegnungen im Raum. Ramadan-Wünsche an die Stadt, die auf Offenheit, Vielfalt und gegenseitigem Respekt basieren.