In einem Jahr: Zahl politisch motivierter Straftaten um 40 Prozent gestiegen
In einem Jahr ist die Anzahl politisch motivierter Straftaten um satte 40 Prozent gestiegen. Die Ermittlungen zu einem Messerangriff in Bielefeld laufen auf Hochtouren, nachdem der mutmaßliche Täter festgenommen wurde und leicht verletzt wurde. Die Bundesanwaltschaft prüft mögliche politische Motive in dem Fall.
Ermittlungen und Hintergründe
Die Sicherheitsbehörden sind intensiv damit beschäftigt, den Fall des Bielefelder Messerstechers zu untersuchen. Eine Oberstaatsanwältin der Bundesanwaltschaft aus Karlsruhe prüft die Umstände genau, obwohl bisher noch keine konkreten Anhaltspunkte für eine Übernahme des Falls gefunden wurden. Das Motiv des Täters ist noch unbekannt, und die Ermittler prüfen alle möglichen Richtungen, einschließlich eines islamistischen Hintergrunds oder politischer Motivation. Bisher wurden jedoch keine radikalen Materialien, sondern nur Bücher von Islamwissenschaftlern bei dem Verdächtigen gefunden. Einige Zeugen behaupten sogar, ihn betrunken gesehen zu haben.
Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden vor der Bar “Cutie” in Bielefeld, wo der 35-jährige Täter mit einem Stockdegen und einem Messer auf Gäste einstach, die dadurch teils schwer verletzt wurden. Trotz des massiven Eingreifens einiger Gäste gelang es dem Täter zu fliehen. Er fuhr gezielt nach Velbert, um Bekannte zu treffen, darunter möglicherweise auch einen Cousin, jedoch kam es nicht zu einem Treffen. Stattdessen wurde gemeldet, dass der Cousin eine Wohnung in Heiligenhaus haben soll, wohin der Verdächtige dann fuhr und schließlich von der Polizei festgenommen wurde.
Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Mann über die Türkei nach Europa eingereist war und einen befristeten Schutzstatus erhielt, nachdem er in Deutschland Asyl beantragt hatte. Die Opfer gehörten angeblich zur Fußballszene in Bielefeld und wurden als “Problemfans” bezeichnet. Sie sollen sich nach dem Angriff gegen den Angreifer zur Wehr gesetzt haben, bevor dieser die Flucht ergriff. Es bleibt unklar, ob der Angriff aus einem Fußballbezug resultierte, wie die Polizei betont.
Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurden am Tatort mehrere Messer und eine zurückgelassene Tasche mit Personaldokumenten und einer Flasche mit einer benzinartigen Flüssigkeit gefunden. Der Verdächtige erhielt eine Aufenthaltserlaubnis bis Februar 2027, nachdem er im Dezember 2023 einen befristeten Schutzstatus erhalten hatte. Die genauen Hintergründe und Motive des Täters bleiben vorerst unklar, während die Ermittlungen weitergehen.