Kultur der revolutionären Freundlichkeit: Leitantrag für Linken-Parteitag im Mai
Die Linkspartei, angeführt von den Vorsitzenden Ines Schwerdtner und Jan van Aken, plant nach ihrem überraschenden Wahlerfolg bei der Bundestagswahl Großes. Ihr Ziel ist es, in den nächsten vier Jahren auf 150.000 Mitglieder zu wachsen. Ein ehrgeiziger Plan, der von einem neuen Leitantrag für den kommenden Bundesparteitag im Mai in Chemnitz begleitet wird. In diesem Leitantrag wird festgehalten, dass die Linke eine zentrale Rolle im Protest gegen Aufrüstung, Sozialabbau, Klimazerstörung und Rechtsruck einnehmen wird.
Ein unerwarteter Erfolg
Nachdem die Linkspartei bei der Bundestagswahl mit 8,8 Prozent überraschend gut abschnitt, stieg ihre Mitgliederzahl von rund 50.000 Anfang 2024 auf über 100.000. Dieser Erfolg hat das Selbstbewusstsein der Partei gestärkt, wie aus dem Leitantrag hervorgeht. Die Vorsitzenden betonen, dass das Vertrauen und die Unterstützung, die sie erhalten haben, sie dazu anspornen, weiter zu wachsen und ihre politischen Ziele zu verfolgen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Linke hat klare Pläne für die Zukunft. Ein wichtiger Schritt wird die erfolgreiche Teilnahme an den kommenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen sein. Zudem strebt die Partei an, im nächsten Jahr erstmals bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz in die Parlamente einzuziehen. Ihr langfristiges Ziel ist es, in allen Landtagen vertreten zu sein und ihre kommunalpolitische Verankerung auszubauen.
Eine sozialistische Mitgliederpartei
Die Linke will sich weiterentwickeln und zu einer kraftvollen sozialistischen Mitgliederpartei werden. Dabei ist es ihr wichtig, nicht nur bei Wahlen erfolgreich zu sein, sondern auch außerhalb der Wahlkämpfe aktiv zu sein. Die Partei strebt danach, die Mehrheit der Menschen anzusprechen und sich für ihre Interessen einzusetzen. Eine wesentliche Veränderung wird die Etablierung einer Kultur des Willkommens und der revolutionären Freundlichkeit sein, um die Einheit und Zusammengehörigkeit in der Partei zu stärken.
Soziale Gerechtigkeit im Fokus
Die Linkspartei legt einen besonderen Schwerpunkt auf soziale Gerechtigkeit. Themen wie die Wohnungsfrage und der Einsatz für einen bundesweiten Mietendeckel stehen im Mittelpunkt. Ebenso wichtig ist es der Partei, die Einkommen der lohnabhängig Arbeitenden, die Renten und Transferzahlungen zu verteidigen. Diese Themen sollen auch im überarbeiteten Grundsatzprogramm der Partei, das bis 2027 fertiggestellt sein soll, einen zentralen Platz einnehmen.
Außen- und Verteidigungspolitik im Hintergrund
In dem Leitantrag wird die Außen- und Verteidigungspolitik eher am Rande behandelt. Obwohl festgestellt wird, dass die westliche Bündnisarchitektur durch Donald Trumps Politik gefährdet ist, bleiben konkrete Schlussfolgerungen aus. Stattdessen betont die Linke ihre Ablehnung von Aufrüstung und ihr Engagement für den Frieden. Andere politische Hauptgegner wie die AfD und die CDU von Friedrich Merz werden ebenfalls thematisiert.
Ein Blick in die Zukunft
Die Linkspartei möchte sich weiterentwickeln und ihre Ziele konsequent verfolgen. Die Partei setzt auf eine positive Entwicklung und will ihre Mitgliederzahl deutlich steigern. Mit einer klaren politischen Agenda und einem Fokus auf soziale Gerechtigkeit strebt die Linke danach, eine starke politische Kraft zu werden, die die Interessen vieler Menschen vertritt.
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