Heckler & Koch-Aktionäre einigen sich auf Machtverhältnisse in Unternehmen
Karlsruhe – Bei dem Verkauf von Handfeuerwaffen ist Heckler & Koch auf Wachstumskurs. Doch ein jahrelanger Machtkampf zwischen zwei Großaktionären hat für negative Schlagzeilen gesorgt. Die Waffenschmiede hat nun Gewissheit darüber, wer die Stimmenmehrheit hält.
Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass eine Nichtzulassungsbeschwerde des früheren Mehrheitsaktionärs Andreas Heeschen zurückgewiesen wurde. Heeschen wollte seinen Einfluss bei Heckler & Koch wahren, scheiterte jedoch. Ein Urteil des Frankfurter Oberlandesgerichts wird rechtskräftig. Der Investor hatte der Luxemburger Finanzholding CDE ein großes Aktienpaket verpfändet, behauptete aber weiterhin Anspruch auf die Stimmrechte. Nach der Entscheidung des BGH ist klar, dass die CDE mehr als 80 Prozent der Stimmrechte hält, wodurch Heeschen nur noch eine Randfigur ist.
Heckler & Koch gab bekannt, dass nun Rechtsklarheit herrscht und eine offene gesellschaftsrechtliche Frage geklärt ist. Die Finanzholding CDE begrüßte die Entscheidung und betonte, dass sie für die notwendige Rechtssicherheit sorgt. Heeschen selbst hat sich zu der Entscheidung nicht geäußert.
Kuriose Situation bei einem Aktionärstreff
Der Machtkampf führte dazu, dass eine Hauptversammlung im vergangenen Sommer überraschend abgebrochen werden musste. Der Aufsichtsratsvorsitzende entschied, das umstrittene Aktienpaket nicht zur Abstimmung zuzulassen. Da Heeschen ein anderes Aktienpaket nicht anmeldete, war die Mindestbeteiligung nicht erreicht. Die Hauptversammlung endete abrupt, was äußerst ungewöhnlich ist.
Diese Unsicherheiten wird Heckler & Koch nach der BGH-Entscheidung künftig nicht mehr haben. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter und ist der größte deutsche Hersteller von Kleinwaffen. Die Nachfrage nach Waffen ist in den letzten Jahren gestiegen, vor allem nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Zu den Konkurrenten von Heckler & Koch zählen Unternehmen wie Haenel, Beretta, Sig Sauer, FN Herstal und CZG, das 2021 die US-Firma Colt übernahm.
Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs schafft Klarheit in dem langjährigen Machtkampf zwischen den Aktionären von Heckler & Koch. Mit einer klaren Mehrheitsposition für die Luxemburger Finanzholding CDE ist die Zukunft des Unternehmens gesichert.