Hamburg-Wahl: FDP und AfD Stimmen sind verloren – Analyse

Die politische Bühne in Hamburg ist lebhaft, mit der Bürgerschaftswahl in vollem Gange. Die CDU setzt ihre Hoffnungen auf Stimmen aus verschiedenen Lagern und spricht strategische Empfehlungen aus. Dennis Thering, der Spitzenkandidat der CDU, nutzt die Gelegenheit, um fünf Tage vor der Wahl potenzielle Wähler der FDP und AfD anzusprechen. In einer klaren Botschaft bei einer Wahlkampfveranstaltung stellt Thering fest, dass die Stimmen für diese beiden Parteien verloren seien. Er argumentiert, dass die FDP sowieso nicht genug Stimmen erhält, um in die Bürgerschaft einzuziehen, und dass eine Koalition mit der AfD nicht in Frage kommt.

Eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD spiegelte das Bild einer schwachen Position der FDP wider, die zuletzt bei 3,0 Prozent lag. Thering betont die Offenheit seiner Partei für eine Zusammenarbeit mit der SPD, während der amtierende Bürgermeister Peter Tschentscher die Fortführung der Koalition mit den Grünen bevorzugt. Die CDU strebt jedoch danach, die Mehrheit von Rot-Grün zu durchbrechen und selbst in den Hamburger Senat einzuziehen. Dies erfordert einen Vorsprung der CDU vor den Grünen, was sich in den Umfragen bisher nicht abzeichnete.

Dennoch bleibt Raum für potenzielle Verschiebungen nach der Bundestagswahl, insbesondere in Bezug auf die Grünen, die angesichts des erstarkenden linken Flügels an Zustimmung verlieren könnten. Ole von Beust, der ehemalige CDU-Bürgermeister, unterstützt Thering und weist auf das Potenzial hin, auch Wähler der Grünen für die CDU zu gewinnen. Von Beust betont die Bedeutung von Wirtschaft, Verkehr und Sicherheit als politische Schwerpunkte in Hamburg.

Die Unterstützung von von Beust verleiht Thering Rückhalt, da er von Beust als sein politisches Vorbild betrachtet und ihn als Grund für seinen Eintritt in die CDU im Jahr 2001 nennt. Von Beust, der von 2001 bis 2010 im Hamburger Rathaus tätig war und eine schwarz-grüne Koalition auf Landesebene führte, kritisiert die Borniertheit und Arroganz der Hamburger SPD und ruft dazu auf, ihnen am Wahltag die Grenzen aufzuzeigen.

Die CDU setzt sich weiterhin für den Ausbau ihrer Wählerbasis ein, indem sie auch die Anhänger der Grünen ins Visier nimmt. Von Beust glaubt, dass es unter den Grünen viele bürgerlich gesinnte Personen gibt, die für die CDU gewonnen werden können. Friedrich Merz, Spitzenkandidat der Union, wird am Freitag zu einer Abschlussveranstaltung in Hamburg erwartet, um die Kampagne vor der Wahl zu unterstützen.

Die politische Landschaft in Hamburg bleibt spannend, und die Entscheidung der Wähler am Wahltag wird das politische Kräfteverhältnis in der Stadt maßgeblich beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, ob die CDU ihre Strategien erfolgreich umsetzen kann und ob die Wähler auf die Appelle der Politiker reagieren. Mit einer Vielzahl von politischen Akteuren und Meinungen ist die Bürgerschaftswahl in Hamburg zweifellos ein Ereignis von nationaler Bedeutung.