Die Hamas hat die Freilassung israelischer Geiseln, die für Samstag geplant war, verschoben. Diese Entscheidung hat Angehörige und Politiker gleichermaßen schockiert, insbesondere nachdem der älteste Geisel, Schlomo Manzur, für tot erklärt wurde. Der 86-Jährige wurde im Oktober 2023 während des Hamas-Massakers im Gazastreifen entführt und laut israelischer Armee von der Hamas ermordet. Er hinterlässt seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder.

Schlomo Manzur, der in Bagdad geboren wurde und das Pogrom gegen Juden im Jahr 1941 überlebte, war einer der Gründer des Kibbuz Kissufim, aus dem er entführt wurde. Die traurige Nachricht von seiner Ermordung verstärkt die Besorgnis um die 76 verbleibenden Geiseln im Gazastreifen, von denen 35 bereits für tot erklärt wurden.

Infolge dieser traurigen Ereignisse hat die israelische Armee angekündigt, die Gebiete um den Gazastreifen “erheblich” zu verstärken. Diese Maßnahme folgt auf die Aussetzung der Freilassung weiterer israelischer Geiseln durch die Hamas. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz betonte die Notwendigkeit, sich auf mögliche Szenarien im Gazastreifen vorzubereiten und warf der Hamas einen Verstoß gegen das Waffenruhe-Abkommen vor.

Inmitten dieser Spannungen versuchen Vermittlerländer wie Ägypten und Katar, die gefährdete Waffenruhe zu retten. Ihre Bemühungen konzentrieren sich darauf, Israel und die Hamas zur Einhaltung der Vereinbarungen zu bewegen. Doch die Situation bleibt angespannt, da Israel die Freilassung israelischer Geiseln weiterhin verzögert sieht.

Die Verzögerung der Geiselfreilassung durch die Hamas hat nicht nur politische Auswirkungen, sondern auch menschliche Tragödien hervorgebracht. Die Freilassung der drei Männer Ohad Ben Ami, Or Levy und Eli Scharabi sorgte für Entsetzen in Israel aufgrund ihres abgemagerten und blassen Aussehens. Angehörige der Geiseln reagierten bestürzt auf den Zustand ihrer Liebsten.

Die Tochter von Ohad Ben Ami konnte ihren Vater kaum wiedererkennen und sehnt sich danach, ihn in die Arme zu schließen. Der Bruder von Or Levy beschrieb den Anblick seines Bruders als schwer zu ertragen nach allem, was er durchgemacht hat. Eli Scharabis Familie zeigte sich erleichtert über seine Freilassung, war jedoch betrübt über seinen körperlichen Zustand.

Angesichts dieser schockierenden Entwicklungen bezeichnete der israelische Staatspräsident Isaac Herzog den Zustand der Geiseln als “Verbrechen gegen die Menschlichkeit”. Er forderte die Welt auf, auf die Geiseln zu schauen, die nach 491 Tagen der Hölle zurückkehren. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versprach Maßnahmen als Reaktion auf die schockierenden Bilder, ohne jedoch Details zu nennen.

Insgesamt bleibt die Situation im Nahen Osten weiterhin angespannt, da die Diskussionen über die Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln fortgesetzt werden. Die Bemühungen von Vermittlern und politischen Akteuren sind entscheidend, um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern und eine friedliche Lösung zu finden.