Gewerkschaften fordern mutige Entscheidungen zur Bundestagswahl in Düsseldorf

In Vorbereitung auf die bevorstehende Bundestagswahl in Düsseldorf haben die Gewerkschaften klare Forderungen an die politischen Parteien gestellt. Vertreter*innen des DGB-Stadtverbands Düsseldorf betonen die Notwendigkeit mutiger Entscheidungen für Gute Arbeit, Investitionen in die Zukunft und die Stärkung der sozialen Sicherheit. Sie warnen davor, dass dringendere Probleme wie Kürzungen von sozialen Leistungen, der Wegfall von Arbeitsplätzen, der Pflegenotstand in einer älter werdenden Gesellschaft, der Klimawandel und fehlender bezahlbarer Wohnraum nicht ausreichend Beachtung finden.

Die dringendsten Forderungen des DGB

Eine der zentralen Forderungen ist ein Ende der Sparpolitik und gezielte Investitionen in die Infrastruktur, Bildung, bezahlbaren Wohnraum, öffentliche Verwaltung und Modernisierungen. Es wird betont, dass die Bundesregierung in den letzten Jahren viel zu wenig investiert hat und dringend Reformen erforderlich sind, um die Wirtschaft, gute Arbeitsplätze und die Zukunftsfähigkeit des Landes zu sichern.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Einhaltung der Klimaziele und der gezielten Entlastung von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen angesichts hoher Energiepreise. Das Steuersystem soll gerechter gestaltet werden, um Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen zu entlasten, während Personen mit hohem Einkommen stärker zur Finanzierung des Gemeinwesens beitragen sollen.

Die Bedeutung des öffentlichen Dienstes und der Industrie

Die Geschäftsführerin der IG Metall Düsseldorf-Neuss, Dinah Trompeter, hebt die Bedeutung einer starken und zukunftsorientierten Industrie hervor. Sie betont, dass es dringend Impulse aus der Politik benötigt, um Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, ein gerechtes Steuersystem und wettbewerbsfähige Energiepreise sicherzustellen. Der Fokus sollte auf der Erhaltung industrieller Wertschöpfung und der Sicherung von Arbeitsplätzen liegen.

Dirk Jehle, Vorsitzender des ver.di-Ortsvereins Düsseldorf, unterstreicht die Bedeutung des öffentlichen Dienstes als Rückgrat der Gesellschaft. Massive Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und die kommunale Daseinsvorsorge sind unerlässlich, um das Vertrauen der Menschen in die Demokratie zu stärken. Eine gerechtere Finanzierung des Gemeinwesens wird gefordert, um vermögende Bürger stärker zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben heranzuziehen.

Die Herausforderungen der Industriegewerkschaften

Thomas Neumann, Bezirksleiter der IG BCE Düsseldorf, weist auf die aktuellen Herausforderungen in der Industrie hin. Verlagerungen, Stilllegungen und Personalabbau prägen das Bild und verursachen große Unsicherheit unter den Beschäftigten. Die klimagerechte Modernisierung der Industrie wird als Jahrhundertherausforderung betrachtet, die eine aktive Unterstützung durch die Politik erfordert.

Dr. Sylvia Burkert, Vorsitzende der GEW Düsseldorf, betont die Bedeutung eines gut ausgestatteten Bildungswesens für den erfolgreichen Wandel der Gesellschaft und Wirtschaft. Sie fordert eine nachhaltige Bildungsoffensive und ein Sondervermögen Bildung, um den Investitionsstau im Bildungswesen abzubauen.

Insgesamt setzen die Gewerkschaften sich dafür ein, eine Zukunft zu gestalten, die die Rechte der Arbeitnehmer*innen stärkt, soziale Gerechtigkeit ermöglicht und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert. Die Vorsitzende des DGB Düsseldorf, Sigrid Wolf, ruft dazu auf, gewerkschaftlich zu wählen und damit ein Zeichen für Gerechtigkeit, Zukunft und den Widerstand gegen arbeitnehmerfeindliche Populisten zu setzen.