Der FC Augsburg verlor das Pokal-Duell gegen Stuttgart

Seit fast genau 15 Jahren träumen die Verantwortlichen, die Spieler und die Fans des FC Augsburg von einem erneuten Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. Seit Dienstagabend ist klar: Auch dieses Jahr wird es nichts. Der FCA unterlag im Viertelfinale beim VfB Stuttgart mit 0:1 (0:1). Dabei lieferte der FCA den Gastgebern zwar einen beherzten Kampf, doch wenn man nur einen einzigen gefährlichen Torschuss kreieren kann, ist es schwer zu gewinnen.

FC Augsburg ist bisher nur einmal ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen

Nur einmal war den Fuggerstädtern in der Vereinsgeschichte der Einzug ins Halbfinale gelungen: Am 10. Februar 2010 gewann der damalige Zweitligist in der ausverkauften Augsburger Arena gegen den 1. FC Köln durch Tore von Michael Thurk und Nando Rafael mit 2:0. Das Halbfinale verlor man dann in Bremen mit 0:2.

Die Voraussetzungen schienen am 4. Februar 2025 jedoch vielversprechender zu sein. In der Bundesliga war der FCA die letzten vier Spiele ungeschlagen geblieben, darunter drei Auswärtssiege. Der VfB hingegen hatte die letzten drei Pflichtspiele verloren. Dennoch hatte der FCA direkt nach der Winterpause gegen Stuttgart in der Bundesliga zu Hause mit 0:1 verloren. Doch danach zeigte die Formkurve nach oben. Zuletzt gab es ein 1:1 gegen St. Pauli.

Gegenüber dieser Startelf hatte FCA-Trainer Jess Thorup drei Veränderungen vorgenommen. Im Tor stand Nediljko Labrovic, der seinen Stammplatz an Finn Dahmen verloren hatte. Auch Keven Schlotterbeck und Phillip Tietz durften von Beginn an ran, während Mergim Berisha, Robert Gumny und Steve Mounié verletzungsbedingt ausfielen.

FCA gegen VfB Stuttgart: Pyrotechnik und aktiver Start

Den ersten Knalleffekt in der mit 59.000 Zuschauern nicht ausverkauften MHP-Arena setzten die Pyrotechniker unter den rund 4.000 mitgereisten FCA-Fans. Die hatten noch einige Silvesterraketen und -Böller gefunden, die sie munter abbrannten. Das wird dem FCA wieder einige tausend Euro kosten, dafür war die eigene Mannschaft wenigstens hellwach. Fast 25 Minuten war der FCA die aktivere Mannschaft, lief die Stuttgarter ohne Respekt vorne an und bei den Gastgebern war da durchaus eine Spur Unsicherheit zu verspüren. Doch die konnte der FCA nicht nützen.

Die VfB-Mentalitätsdelle war aber spätestens in der 30. Minute verflogen. Vier Minuten zuvor war Deniz Undav noch an Labrovic gescheitert, dann war der FCA-Torhüter chancenlos. Aus Augsburger Sicht stand es völlig unnötig 0:1 (30.). Denn Frank Onyeka hatte nach einem weiten Pass locker Zeit, die Situation zu klären. Doch anstatt den Ball ins Aus zu schlagen, schoss er Undav an. Der Abpraller landete beim Ex-Augsburger Ermedin Demirovic, der ihn perfekt verarbeitete und zurück an Undav gab, der durch die Beine von Keven Schlotterbeck einschob.

Mit dem 0:1 ändern FC Augsburg und VfB Stuttgart ihre Strategie

Danach änderte sich die Statik des Spiels. Der VfB war nun selbstsicherer, dennoch arbeitete der FCA gut gegen den Ball. Doch sobald man den hatte, fiel den Profis nicht mehr viel ein. Am Ende hatten die Augsburger noch Glück, dass Chris Führich (44.) nur den Pfosten traf. So ging es mit einem 0:1 in die Halbzeit. Dort beließ es FCA-Trainer Jess Thorup erst einmal bei einer verbalen Ansage, personell änderte er vorerst nichts. Dafür ließ der VfB die FCA-Elf ein paar Minuten in der Kälte warten, bis sie aus der warmen Kabine kamen.

In der 58. Minute setzte Thorup auf mehr Offensivpersonal. Er brachte Samuel Essende und Mert Kömür. Das 19-jährige Eigengewächs hatte gegen St. Pauli nach seiner Einwechslung den 1:1-Endstand erzielt. Und auch diesmal war es Kömür, der VfB-Torhüter Alexander Nübel in der 71. Minute das erste Mal ernsthaft mit einem sehenswerten Weitschuss prüfte. Sieben Minuten später war es wieder Kömür, der Nübel wenigstens ein bisschen beschäftigte.

Das DFB-Pokalduell ähnelte immer mehr dem samstäglichen Bundesliga-Kampf. Denn in der Defensive hatte der FCA den VfB gut im Griff. Und nach vorne? Da mühte man sich – vergebens. Die Stürmer hießen eben nicht Thurk und Rafael, sondern Tietz und Essende.

Aufstellung: FC Augsburg Labrovic – Matsima, Gouweleeuw, Schlotterbeck (58. Essende) – Wolf (83. Pedersen), Jakic (83. Jensen), Onyeka (68. Maier), Rexhbecaj (58. Kömür), Giannoulis – Claude-Maurice – Tietz Tor 1:0 Undav (30.)