Fallprüfung der Stadt Düsseldorf: Erlaubt die Grünen Werbung für Robert Habeck?

Riesige Werbung wirft Fragen auf

In einem überraschenden Marketing-Schachzug posierte der grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck plötzlich in Überlebensgröße auf dem Stadtteilzentrum in Düsseldorf-Unterbilk. Doch stellt sich die Frage: War diese Form des Guerilla-Marketings überhaupt erlaubt? Die Stadt Düsseldorf hat nun eine Antwort darauf gegeben.

Am Bilker Stadtteilzentrum war plötzlich der Kanzlerkandidat der Grünen zu sehen, in eindrucksvoller Größe an der Wandfläche prangte sein Bild. Ein Foto zeigte ihn vor einem grünen Hintergrund, gekleidet in ein blaues Sakko und ein schwarzes T-Shirt. “Bündniskanzler” war in großen Buchstaben auf der Werbung zu lesen, darunter stand: “Ein Mensch. Ein Wort.” Das Motiv war etwa zehn Meter breit und sechs Meter hoch, platziert unter dem Schriftzug “Stadtteilzentrum Bilk” und über dem Eingang zum Schwimmbad und Bürgerbüro.

Umstrittene Aktion ohne Genehmigung

Während Stadt und Parteien noch darüber diskutierten, wann die Wahlplakate in Düsseldorf aufgehängt werden dürfen, setzten die Grünen Fakten: Am Montagabend erschien ein riesiges Bild von Robert Habeck auf den Düsseldorf Arcaden, genauer gesagt am Stadtteilzentrum an der Ecke zur Bachstraße. Doch wie wurde diese Aktion umgesetzt? Wie wurde der Standort ausgewählt? Gab es eine Genehmigung von Seiten der Stadt?

Die Grünen betonen vor allem die inhaltliche Botschaft hinter der Aktion. Sie erklären, dass sie verschiedene Perspektiven verbinden wollen und nicht in Schwarz-Weiß-Denken verfallen möchten. Das Motiv war nicht nur in Berlin an der Parteizentrale zu sehen, sondern auch digital und in verschiedenen Städten Deutschlands.

Gemischte Reaktionen und fehlende Genehmigung

Die Aktion hat gemischte Reaktionen hervorgerufen, ähnlich wie eine ähnliche Aktion auf dem Siegestor in München, die von der Polizei beendet wurde, da keine Genehmigung vorlag. In Düsseldorf berichtet ein Augenzeuge, dass die Projektion aus einem Kleintransporter heraus per Beamer auf die Wand gestrahlt wurde. Trotz fehlender Genehmigung für die Aktion, hat die Stadt entschieden, keine Ermittlungen einzuleiten, da keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung bestand.

Die Grünen in Düsseldorf haben die Aktion weiterhin in den sozialen Medien verbreitet, und auch Ratsherr Thorsten Graeßner hat dazu Stellung genommen. Er findet die Aktion trotz fehlender Erlaubnis gut und lobt die Frische und Frechheit dahinter. Nicht alle teilen diese Meinung, wie CSU-Generalsekretär Martin Huber, der von “Größenwahn” und “selbstverliebten politischen Botschaften” spricht. Egal ob genehmigt oder nicht, die Aktion hat definitiv für Gesprächsstoff gesorgt.

Fazit

Die Debatte um die rechtliche und ethische Frage hinter solchen Guerilla-Marketing-Aktionen wird weiterhin geführt. Die Mischung aus Kreativität, Ungehorsam und politischer Botschaft sorgt für Aufmerksamkeit, auch wenn nicht alle mit den Methoden einverstanden sind. Letztendlich zeigt diese Aktion, dass Politik auch abseits der klassischen Kanäle und Regeln für Diskussionen sorgen kann.