Emilia Pérez: Oscar-Favoritin in Skandal umstritten
Mit 13 Nominierungen ist “Emilia Pérez” der Topfavorit bei der nächsten Oscar-Verleihung. Doch alte Social-Media-Posts könnten nun die Chancen des Musical-Thrillers über eine Transfrau zunichtemachen.
In der aufregenden Welt des Films gibt es nichts, das die Gemüter schneller erhitzt als ein guter alter Skandal. Und genau das hat sich nun im Fall von “Emilia Pérez”, dem heißesten Oscar-Favoriten, zugetragen. Karla Sofía Gascón, die Hauptdarstellerin des Musical-Thrillers, wurde von einer Journalistin in Kanada wegen einiger kontroverser Tweets ins Rampenlicht gezerrt, nur vier Wochen vor der glanzvollen Oscar-Verleihung am 2. März in Los Angeles.
Die Enthüllung dieser Social-Media-Posts, die von Rassismus, Islamfeindlichkeit und beleidigender Kritik an Branchenkolleginnen strotzen, hat die strahlenden Aussichten des Films auf den Kopf gestellt. Als erste Transfrau, die für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert wurde, fand sich Gascón plötzlich in einem Sturm der Empörung und des Entsetzens wieder. Ihre persönlichen Hoffnungen, Filmgeschichte zu schreiben, schienen in diesem Sog der Kontroverse zu verblassen.
Während Gascón sich bemühte, die Echtheit der meisten Tweets zu leugnen und sich zu entschuldigen, konnte sie den Schaden, der bereits angerichtet war, nicht mehr ungeschehen machen. Branchenbeobachter und Experten waren sich einig: Die Enthüllung dieser Posts hatte nicht nur persönliche Konsequenzen für Gascón, sondern gefährdete auch ernsthaft die Chancen des Films, der mit 13 Nominierungen an der Spitze stand.
“Chancen des Films zu Grabe getragen”
Selbst in ihrer Heimat Spanien fiel das Urteil über Gascón hart aus. Die renommierte Zeitung “El País” kommentierte, dass sie fast alle Chancen des Films zunichtegemacht habe. Angesehene Filmexperten prophezeiten, dass der Film letztendlich leer ausgehen würde. Die Quoten des Streifens in den Wettbüros stürzten ab, während die Spannung vor der Oscar-Verleihung stieg.
Politische Korrektheit und Sensibilität gegenüber Minderheiten spielen in der glitzernden Welt Hollywoods eine entscheidende Rolle. Obwohl namhafte Kollegen und Kolleginnen sich zunächst mit offener Kritik zurückhielten, wird die Kontroverse zweifellos Einfluss auf die bevorstehende Oscar-Abstimmung haben. Die Mitglieder der Academy werden diese jüngsten Entwicklungen sicherlich berücksichtigen, wenn sie ihre Stimme abgeben.
Vom Fauxpas Gascóns könnten nun andere Filme wie “Der Brutalist” und “Wicked” profitieren. Auch “I’m Still Here”, der plötzlich bessere Chancen hat, rückt in den Fokus. Die Oscar-Nominierungen für “Emilia Pérez” waren bisher beispiellos, aber die Affäre um die alten Tweets hat nun neue Auszeichnungen in den Hintergrund gedrängt.
Alte Tweets rücken neue Auszeichnungen in den Hintergrund
Die Tweets von Gascón, auch wenn sie Jahre zurückliegen, haben einen Schatten auf ihre Erfolge geworfen. Die Spanierin griff nahezu jeden und alles an, von Arabern bis hin zu Prominenten wie Miley Cyrus. Ihre halbherzigen Entschuldigungen und Begründungen wurden von der Öffentlichkeit kritisch hinterfragt. Ein Kommentator verglich ihr Verhalten mit einem Elefanten im Porzellanladen, der unkontrolliert Schaden anrichtet.
In einem Interview mit “CNN en Espanol” betonte Gascón, dass sie sich bei allen entschuldigen wolle, die sich durch ihre Äußerungen beleidigt fühlten. Dennoch beharrte sie darauf, dass sie nicht rassistisch sei und ihre Tweets oft ironisch oder sarkastisch gemeint seien. Trotz allem betonte sie, dass sie nicht auf ihre Oscar-Nominierung verzichten wolle.
Nicht nur Gascón am Pranger – Harte Kritik auch an Netflix und Agentur
Neben Gascón gerieten auch Netflix und die United Talent Agency (UTA) ins Visier der Kritik. Die Frage, warum niemand die alten Tweets des aufstrebenden Stars überprüft hatte, stand im Raum. Die Filmindustrie ist ein Haifischbecken, in dem jeder Fehltritt Konsequenzen haben kann. Die Kontroverse um Gascón wird die Oscar-Verleihung zweifellos in ein neues Licht rücken und die Branche noch lange beschäftigen.
Die Geschichte von “Emilia Pérez” und Karla Sofía Gascón ist ein faszinierendes Kapitel in der turbulenten Welt des Films. Von der Hoffnung auf Ruhm bis zur Realität des Skandals ist der Weg steinig und unvorhersehbar. Letztendlich liegt es an den Zuschauern und der Academy, die Entscheidung über den Ausgang dieses Dramas zu treffen.