Der Gefahr von Sportsucht bei Strava: Experten geben Ratschläge zur Vorbeugung
Die faszinierende Welt des Freizeitsports wird zunehmend wettbewerbsfähig, nicht zuletzt durch Apps wie Strava, die Athleten dazu anspornen, ihre Grenzen zu überschreiten. Ein Beispiel hierfür ist Kira Gerlach, eine ambitionierte Läuferin, die sich bei einem Halbmarathon in Berlin bis an ihre physischen Grenzen pushte. Trotz ungewöhnlich hoher Herzfrequenz und extremer Hitze wollte sie eine neue Bestzeit erreichen, um die begehrte goldene Medaille in der digitalen Sportwelt, die Strava, zu ergattern.
Strava, abgeleitet vom schwedischen “sträva” (streben), ist die führende App, mit der sportliche Aktivitäten getrackt und geteilt werden können. Doch hinter dem Streben nach persönlichen Bestzeiten verbirgt sich eine gefährliche Tendenz im Freizeitsport: Der Drang, sich immer weiter zu pushen, ungeachtet der Warnsignale des eigenen Körpers. Immer schneller, länger, intensiver zu werden, kann dabei zu ungesunden Verhaltensweisen führen.
Kira Gerlach, eine ehemalige Leistungssportlerin, die sich nun auf den Berlin Marathon vorbereitet, ist ein Paradebeispiel für diesen Trend. Ihre ehrgeizige Natur und ihr Streben nach persönlicher Weiterentwicklung haben sie dazu gebracht, sich intensiv auf ihr Ziel zu konzentrieren. Doch der ständige Vergleich mit anderen, sei es auf Strava oder in Laufclubs, kann zu einer ungesunden Fixierung auf externe Ergebnisse führen, die den Spaß am Sport beeinträchtigen kann.
Experten wie Sportpsychologe Oliver Stoll warnen vor den Risiken einer übermäßigen Belastung im Sport. Die Gefahr eines Übertrainingssyndroms, das zu schwerwiegenden Verletzungen und emotionalen Belastungen führen kann, ist real. Es ist wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören, Pausen zu machen, richtig zu essen und das Training sinnvoll zu gestalten. Ein gesundes Maß an Selbstmitgefühl und die Freude am Sport sollten im Mittelpunkt stehen, um einer möglichen Sportsucht vorzubeugen.
Für Kira Gerlach bedeutete ihre intensive Laufroutine letztendlich eine ernsthafte Verletzung, die sie zwang, monatelang pausieren zu müssen. Die Erkenntnis, dass sie sich selbst überfordert hatte, und die Einsicht, dass es wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören, waren für sie entscheidende Lektionen. Mit einer neuen Perspektive und einem umsichtigeren Trainingsansatz kehrt sie langsam wieder in den Laufsport zurück, dieses Mal mit einem gesünderen Gleichgewicht zwischen Ehrgeiz und Selbstfürsorge.
Die Geschichte von Kira Gerlach ist ein eindringliches Beispiel für die Herausforderungen, denen viele Athleten gegenüberstehen, wenn sie sich in den Strudel des Wettbewerbs und des Vergleichs hineinziehen lassen. Die Balance zwischen Leistungsdruck und Freude am Sport zu finden, erfordert ein hohes Maß an Achtsamkeit und Selbstreflexion. Letztendlich steht die Gesundheit und das Wohlbefinden jedes Einzelnen im Mittelpunkt, und die Anerkennung der eigenen Grenzen und Bedürfnisse ist entscheidend für ein nachhaltiges Sporterlebnis.