BVG-Warnstreik: Der öffentliche Nahverkehr in Berlin vor einer “nicht überwindbaren Herausforderung”

Morgen und übermorgen wird Berlin in einen Verkehrsstillstand versetzt, wie es seit geraumer Zeit nicht mehr erlebt wurde. Verdi hat diesen Warnstreik frühzeitig angekündigt, aber für die Menschen der Hauptstadt stellt sich die Frage: Welche Alternativen haben sie, insbesondere angesichts der prognostizierten Minustemperaturen?

Christian Linow, der Sprecher des Berliner Fahrgastverbands Igeb, betont die enormen Schwierigkeiten, die dieser 48-stündige Warnstreik den Pendlern bereiten wird. “Sich darauf einzustellen, ist für viele Pendler, Schüler, Auszubildende oder Menschen, die einen Krankenhausbesuch machen müssen, schlichtweg nicht möglich”, so Linow.

Der Hintergrund dieses Ausstands liegt im Tarifstreit zwischen Verdi und der BVG. Der letzte Verdi-Warnstreik, der länger als 24 Stunden dauerte, fand vor einem Jahr statt. Nun steht Berlin vor einem 48-stündigen Verkehrschaos, das die dritte und längste Streikwelle seit Ende Januar markiert.

### Die Auswirkungen auf den Nahverkehr

Während dieser Zeit werden U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Busse stillstehen, wie die BVG bestätigt. Dies bedeutet für Pendler eine Geduldsprobe und möglicherweise auch Frostbeulen, mit Temperaturen um sechs Grad unter dem Gefrierpunkt. Glücklicherweise bleiben S-Bahnen und Regionalverkehr von diesem Ausstand unberührt.

Die vergangenen Warnstreiks haben gezeigt, dass die Nutzung von Sharing-Angeboten wie E-Scootern, E-Bikes, Carsharing und Taxidiensten stark anstieg. Mobilitätsplattformen wie Bolt verzeichneten beeindruckende Zuwächse an Fahrtanfragen und zurückgelegten Strecken.

### Forderungen und Ultimatum

Der Fahrgastverband Igeb drängt auf eine Entschädigung für die betroffenen Fahrgäste und fordert von der BVG ein stadtweites Notangebot von Bussen und Bahnen. Die anstehende Verhandlungsrunde nächste Woche Mittwoch könnte entscheidend sein. Verdi hat der BVG ein Ultimatum bis zum 21. März gesetzt, das unbefristete Streiks androht, sollte die BVG-Führung den Forderungen nicht nachkommen.

Verdi verlangt für die rund 16.000 Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr, ein 13. Monatsgehalt sowie verschiedene Zulagen. Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite wurde abgelehnt, was die Streikbereitschaft weiter anheizt.

Die Hauptstadt Berlin steht vor großen Herausforderungen, wenn der öffentliche Nahverkehr für 48 Stunden zum Erliegen kommt. Während die Verhandlungen weitergehen und die Gewerkschaft Verdi ihre Forderungen durchsetzen will, bleibt abzuwarten, wie sich das Verkehrschaos auf die Bürger Berlins auswirken wird.