Bekämpfung von Leerstand: Wohnungspolitik zur Verhinderung der Abwanderung

Leerstand in Deutschland: Eine unterschätzte Problematik

In Deutschland stehen fast zwei Millionen Wohnungen leer, eine Tatsache, die oft im Schatten des Mietenwahnsinns und der Wohnungsknappheit in den Städten steht. Am Dienstag präsentierte die Bundesregierung in Berlin eine neue “Handlungsstrategie Leerstandsaktivierung”, um dieses Potenzial besser zu nutzen. Die Strategie zielt darauf ab, gleichwertige Lebensverhältnisse zu fördern und beinhaltet verschiedene Förderprogramme. Bundesbauministerin Klara Geywitz betonte, dass Leerstand nicht nur ein Problem in Ostdeutschland sei, sondern auch im Westen, beispielsweise in Bayern, der Vulkaneifel oder im Saarland.

Regionale Unterschiede und Herausforderungen

In ostdeutschen Bundesländern beträgt die Leerstandsquote 7,6 Prozent und betrifft vor allem den ländlichen Raum. In einigen Städten und Gemeinden liegt die Quote sogar im zweistelligen Bereich. Im Vergleich dazu liegt die Leerstandsquote in Westdeutschland bei 4 Prozent, wobei auch hier Leerstand sowohl in Städten als auch im ländlichen Raum existiert. Trotzdem betont die Bauministerin, dass Demografie kein Schicksal sei. Sie verwies auf Brandenburg als Beispiel, wo es nach der Wende massive Abwanderung gab, heute aber eine hohe Zuwanderung verzeichnet wird.

Strategien zur Leerstandsaktivierung

Die Leerstandsstrategie konzentriert sich darauf, die Regionen selbst zu stärken, um langfristig die Wohnungsnot zu lindern. Dazu gehören Maßnahmen wie die Stärkung der Wirtschaft in kleineren Regionen, die Verbesserung des Nahverkehrs und der sozialen Infrastruktur. Bundesmittel können für die Sanierung und Modernisierung von Wohnungsbeständen sowie für die Attraktivitätssteigerung von Städten und Gemeinden genutzt werden. Landrat Peter Berek aus Bayern betonte die Bedeutung von lokalen Maßnahmen und einem positiven Image der Region, um dem Strukturwandel erfolgreich zu begegnen.

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