Große Auszeichnung für Emilia Pérez bei den César Awards in Paris

Die César Awards, Frankreichs Pendant zu den Oscars, haben Emilia Pérez als besten französischen Film des Jahres ausgezeichnet. Gleichzeitig sorgte Karla Sofia Gascón, die Hauptdarstellerin des Melodrams von Jacques Audiard, für Aufsehen. Das Musical wurde als einer der meist gefeierten Filme des Jahres gefeiert, erntete jedoch auch Kritik für seine Darstellung der mexikanischen Kultur. Gascón selbst geriet in die Schlagzeilen aufgrund früherer Social-Media-Beiträge, in denen sie Muslime, George Floyd und die Diversität bei den Oscars verunglimpfte.

Emilia Pérez räumte bei der Verleihung satte sieben Trophäen ab, während Gascón trotz ihrer Nominierung in der Kategorie Beste Schauspielerin leer ausging. Jacques Audiard, der Regisseur des Films, bedankte sich bei seinem “wunderbaren Team” und insbesondere bei seinen Schauspielerinnen. Er betonte die Wertschätzung für Zoe Saldaña, Karla Sofia Gascón und die Abwesenden Adriana Paz und Selena Gomez.

Die kontroverse Vergangenheit von Gascón kam erneut ins Rampenlicht, als alte Beiträge aus ihrem X-Account auftauchten. Darin äußerte sie abfällige Bemerkungen über Muslime und forderte sogar ein Verbot des Islam. Nach dem Tod von George Floyd im Jahr 2020 bezeichnete sie ihn als drogenabhängigen Menschen, dem nur wenige Beachtung geschenkt hätten. Diese Aussagen wurden von Audiard verurteilt.

Trotz der Kontroversen und des Gegenwinds könnte “Emilia Pérez” Netflix den ersten Oscar für den besten Film bescheren. Gascón wäre die erste offen transsexuelle Schauspielerin, die für die beste Schauspielerin nominiert ist. Ihre Chancen auf einen Gewinn scheinen jedoch gering zu sein.

Bei der 50. Verleihung der Césars in der Olympia Theater in Paris war Gascón anwesend, trug ein schwarzes Kleid und posierte für die Fotografen, vermied jedoch Gespräche mit Reportern. Auch Saldaña war in Paris vertreten und gehört zu den Favoriten für den Oscar als beste Nebendarstellerin.

In der Kategorie Beste Schauspielerin ging der César an Hafsia Herzi für ihre Leistung in “Borgo”, während Karim Leklou als bester Schauspieler für seine Rolle in “Le Roman de Jim” (Jim’s Story) ausgezeichnet wurde. Julia Roberts erhielt zudem einen Ehren-César für ihre herausragende Karriere und wurde von Clive Owen, ihrem Co-Star in “Closer” und “Duplicity”, auf die Bühne gerufen.

Die César Awards boten eine Mischung aus Glanz und Kontroversen, die die Filmwelt gleichermaßen begeistern und polarisieren. Die Auszeichnung von Emilia Pérez und die öffentliche Präsenz von Karla Sofia Gascón werden noch lange Gesprächsthemen sein und die Diskussion über Diversität und kulturelle Darstellungen im Film weiter vorantreiben.