Ein Durchschnittsabgeordneter im neuen Bundestag: Oliver Vogt
Im Herzen des neuen Bundestags steht ein Mann, der Oliver Vogt heißt. Mit einer Durchschnittlichkeit, die beinahe bemerkenswert ist, verkörpert er das Idealbild eines typischen Parlamentariers. Vogt, geboren im Jahr 1977, ist mit seinen 47 Jahren exakt im Durchschnittsalter der Abgeordneten angesiedelt. Als Bewohner von Espelkamp in Nordrhein-Westfalen, einer Mittelstadt mit einer Bevölkerung zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern, trifft er auch in dieser Hinsicht den statistischen Mittelwert. Mitglied der CDU, der größten Fraktion im Bundestag, ist er Teil der Mehrheit, die das politische Geschehen maßgeblich prägt. Doch das ist nicht alles, was Oliver Vogt auszeichnet. Mit einem Doktortitel in Physik betritt er auch inhaltlich ungewöhnliche Pfade, da es nur wenige Physiker im Parlament gibt. Während Juristen die Mehrheit der Abgeordneten ausmachen, ist Vogt ein seltener Vertreter seiner Zunft.
Geschlechterverteilung im Bundestag: Männer dominieren
Abseits von Oliver Vogt spiegelt sich im gesamten Bundestag ein Ungleichgewicht wider: Männer dominieren die politische Bühne. Mit nur noch etwa 32 Prozent Frauenanteil nach der Wahl im Februar 2023 ist der Bundestag noch männlicher geworden. Diese Verschiebung unterstreicht nicht nur ein strukturelles Problem, sondern hat auch Auswirkungen auf die politische Landschaft. Frauen verlieren ihre Sperrminorität, während Männer in der Zwei-Drittel-Mehrheit dominieren. Doch die Verteilung der Geschlechter variiert stark zwischen den Parteien. Während die AfD nur wenige weibliche Vertreterinnen zählt, sind bei den Grünen und Linken Frauen in der Mehrheit. Diese Diversität spiegelt die unterschiedlichen politischen Ausrichtungen und Werte der Parteien wider.
Altersstruktur und Parteizugehörigkeit: Ein Blick auf die Unterschiede
Neben der Geschlechterverteilung offenbart die Altersstruktur der Abgeordneten deutliche Unterschiede je nach Partei. Die Linke sticht hier besonders hervor, da mehr als ein Drittel ihrer Vertreter unter 35 Jahren alt sind. Dies spiegelt nicht nur den Erfolg der Partei bei jüngeren Wählern wider, sondern auch ihre Offenheit für neue Ideen und Perspektiven. Im Gegensatz dazu sind SPD-Abgeordnete überwiegend erfahrene Politiker, die bereits vor der Wahl Mitglieder des Bundestags waren. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Grünen und die Linken besonders viele Abgeordnete aus großen Städten stellen, während die Union und die AfD eine stärkere regionale Verankerung haben.
Die Frage nach dem Migrationshintergrund der Abgeordneten bleibt jedoch unbeantwortet, da diese Daten nicht systematisch erfasst werden. Laut Statistischem Bundesamt haben knapp 30 Prozent der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Doch der Anteil unter den Abgeordneten im Bundestag liegt nur bei knapp 12 Prozent. Trotzdem gibt es große Unterschiede zwischen den Fraktionen, wobei die Grünen und die Linke mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund haben als die Union oder die AfD. Diese Vielfalt spiegelt die gesellschaftliche Realität wider und zeigt, dass der Bundestag ein Abbild der Bevölkerung sein sollte, um eine repräsentative Demokratie zu gewährleisten.