Widerstand gegen das NS-Regime in Garath und Hellerhof – Ausstellung in Düsseldorf

Die Erinnerung an die Befreiung von der NS-Herrschaft vor 80 Jahren wird in Düsseldorf mit verschiedenen Veranstaltungen gewürdigt. Neben den bekannten Ereignissen wie der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar und dem Kriegsende am 8. Mai 1945 rückt eine Ausstellung im Kulturhaus Süd in Garath und Hellerhof den Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime in den Fokus.

Schüler*innen erforschen Namensgeber von Straßen in Garath und Hellerhof

Die Oberstufenschüler*innen der Gesamtschule Stettiner Straße haben im Rahmen eines Projekts die Namensgeber von Straßen in Garath und Hellerhof untersucht, die sich aktiv gegen das NS-Regime gestellt haben. Ihre Ausstellung “Das bessere Deutschland: Widerstand gegen das NS-Regime in Garath und Hellerhof” wurde am Dienstag, den 25. Februar, im Kulturhaus Süd eröffnet. Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, lobte das Engagement der Schüler*innen und betonte die Bedeutung ihres Beitrags zum 80. Jahrestag des Kriegsendes.

Umbenennung von Straßen mit historischem Bezug

Obwohl die Stadtteile Garath und Hellerhof erst nach 1960 entstanden sind, tragen die Straßennamen dort die Erinnerung an Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Im vergangenen Jahr wurden elf Düsseldorfer Straßen umbenannt, da einige Namensgeber aktive Nazis waren oder in der Kolonialzeit Unrecht verübten. Diese Maßnahme dient als moralische Richtschnur und reflektiert die historische Verantwortung der Stadt.

Die Ausstellung im Kulturhaus Süd beleuchtet die Geschichte

Die Ausstellung im Kulturhaus Süd zeigt neben bekannten Widerstandskämpfern wie Nikolaus Groß und Claus Schenk Graf von Stauffenberg auch weniger bekannte Persönlichkeiten wie Miep Gies, die Namensgeberin für den Platz vor dem Anne Frank Haus ist. Die Schüler*innen bemerkten, dass Frauen im Widerstand deutlich unterrepräsentiert sind und kritisierten den schlechten Zustand der Straßenschilder, der nicht angemessen sei für die Namensgeber.

Geschichtslehrer Dirk Schnurbusch betreute das Projekt an der Gesamtschule Stettiner Straße und betonte die Bedeutung der persönlichen Begegnungen der Schüler*innen mit Zeitzeugen aus der Kriegszeit. Diese Gespräche trugen dazu bei, das Verständnis für die historischen Ereignisse zu vertiefen und die Bedeutung des Widerstands gegen das NS-Regime zu würdigen.

Die Ausstellung im Kulturhaus Süd ist noch bis Sonntag, den 2. März, zu sehen. Interessierte Besucher sind herzlich eingeladen, die Ausstellung von 10 bis 17 Uhr zu besuchen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei und barrierefreier Zugang ist möglich.

“Düsseldorf erinnert” – Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm

Das 52-seitige Programmheft “Düsseldorf erinnert” listet 70 Veranstaltungen auf, die von Januar bis Mai stattfinden. Höhepunkt ist ein Geschichtsfestival für junge Menschen am 10. Mai, das vom Jugendring auf der Wiese vor der Reuterkaserne organisiert wird. Neben Lesungen, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen beteiligen sich auch lokale Institutionen wie Fortuna Düsseldorf, die Düsseldorfer Jonges, die Polizei, das Filmmuseum und die Jüdische Gemeinde an den Veranstaltungen.

Die Mahn- und Gedenkstätte zeigt ab dem 8. April eine Sonderausstellung mit dem Titel “Düsseldorf 1945: ÜberLeben in der Stadt”, die einen Einblick in das Leben der Menschen in der Nachkriegszeit bietet. Das Programmheft kann online abgerufen werden und bietet einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Veranstaltungen im Rahmen der Gedenkveranstaltungen.